06.11.2015

Wer in Österreich Gutes tut und damit Geld verdient

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Social Business ist ein Thema, das angesichts der aktuellen Flüchtlingskrise verstärkt ins Zentrum des Interesses rückt. In Österreich gibt es bis zu 2000 Startups und etablierte Unternehmen deren Geschäftsmodell sozial und nachhaltig ist.

Durch die Flüchtlingskrise rücken Startups ins Rampenlicht, die früher gerne belächelt wurden: „Social Businesses sind das Zukunftsthema, das uns helfen wird, die mittel- und langfristigen Folgen der aktuellen Sondersituation in den Griff zu bekommen“, sagte Staatssekretär Harald Mahrer am Donnerstagabend in den gut gefüllten Räumlichkeiten des Austria Wirtschaftsservice in Wien. Dort versammelte sich nicht nur ein hochkarätiges Podium, sondern auch ein hochkarätiges Publikum, um der Präsentation der ersten Social-Business-Studie für Österreich zu lauschen. Die Studie hatte zum Ziel den Status-Quo der Social Businesses zu erheben, eine Wachstumsprognose zu erstellen und konkrete Handlungsempfehlungen für die Politik auszusprechen.

Sozialwesen, Bildung, Consulting

„Stellen Sie sich vor, sie müssen die Anzahl der Tiere in einem großen Wald erheben“, erklärte Michael Meyer, Leiter des WU-Kompetenzzentrums für Social Entrepreneurship, die schlechte Datenlage. „Was wir gemacht haben ist, die Förster zu fragen, was ihre Schätzung ist, und in den Wald selbst zu gehen um Stichprobenartig nachzuprüfen“. Mit anderen Worten: Die Erhebung des Status-Quo der Social-Business-Szene besteht eher aus einer Annäherung. Die Schätzung, wie viele Social Businesses in Österreich gibt reicht demnach von 800 bis 2000. Die meisten davon seien im Sozialwesen tätig, wobei bei Startups eher die Themen Bildung und Consulting vorherrschen.

Keine NPOs

(c) Austria Wirtschaftsservice/APA-Fotoservice/Schedl, Melanie Ruff
(c) Austria Wirtschaftsservice/APA-Fotoservice/Schedl, Melanie Ruff

Was genau macht eigentlich ein Social Business aus? Auch auf diese Frage liefert die WU-Studie eine Antwort, obgleich Studienautor Peter Vandor zugeben muss, dass es fast so viele Definitionen wie Experten gibt. Nach einer Auswertung einigte man sich in der Studie auf zwei Haupt-Kriterien: Es muss eine positive gesellschaftliche Wirkung geben und mehr als 50 Prozent der Einkünfte müssen vom Markt kommen, was NPOs ausscheiden lässt. Dass die Definition so schwierig ist, spiegelt einen der Hauptkritikpunkte des Abends wieder: es gibt nach wie vor keine spezielle Rechtsform für Social Businesses. Ein Defizit, das auf europäischer Ebene behoben werden muss, findet Mahrer. Betroffene sehen Nachholbedarf vor allem bei Förderungen, Investitionen und Inkubatoren. „Es gibt keine speziellen Angebote für Social-Startups“, sagt Melanie Ruff, Gründerin von Ruffboards.

„Jemand anderem zu helfen, ist ein mächtiges Gefühl“.

Dass Social Businesses von der Politik so stiefmütterlich behandelt werden ist erstaunlich, denn mit durchschnittlichen Umsätzen in der Höhe von 6 Mio. Euro bei etablierten Unternehmen tragen sie maßgeblich zur Wirtschaft bei. Startups würden laut der Studie im Schnitt Umsätze in der Höhe von 30.000 Euro einfahren. Auch bei bezahlten Mitarbeitern ist die Spannweite groß – Jungunternehmen beschäftigen im Schnitt zwei Mitarbeiter, während etablierte Firmen 144 Mitarbeiter bezahlen.

160 Neugründungen pro Jahr

„Social Business ist nicht die einzig wahre Lösung“

Hype oder nicht, die Studienautoren sind sich sicher, dass Social Businesses auch in Zukunft ein wichtiges Thema bleiben werden und rechnen mit etwa 160 Neugründungen pro Jahr. „Es ist einer der zentralen Wachstumsmärkte“, meint Meyer. Bernhard Hofer, Gründer der Nachhilfe-Plattform Talentify, bringt auf den Punkt, warum: „Jemand anderem zu helfen, ist ein mächtiges Gefühl“.

  • In Österreich gibt es bereits die verschiedensten Ansätze von Social Businesses. Das Vorzeigeprojekt ist Magdas Hotel, das Flüchtlinge beschäftigt. „Man muss die Nachteile in Vorteile verwandeln“, sagt Gründerin Gabriela Sonnleitner. „Die meisten Flüchtlinge können zwar nicht Deutsch, aber sehr viele andere Sprachen – für ein Hotel ist das perfekt“. Das Projekt wurde von der Caritas mit 1,5 Millionen Euro vorfinanziert. „Wir werden bald eine schwarze 0 schreiben“, so Sonnleitner.
  • Ruffboards stellt in einer Manufaktur im 18. Bezirk in Wien Long-Boards aus gebrauchten Snowboards und beschäftigt Ex-Häftlinge.
  • Talentify will mit einer Peer-to-Peer-Plattform Nachhilfe auch für Schüler mit schlechtem sozioökonomischen Background möglich machen. Geld verdienen will das Startup über die Vermittlung von Absolventen an Firmen.
  • Gabarage entwickelt Design-Objekte wie Taschen oder Vasen aus gebrauchten Materialien und Gegenständen. Das Design-Unternehmen stellt aufgrund von Krankheit aus dem Erwerbsleben gefallene Mitarbeiter für ein Jahr an und macht sie in dieser Zeit wieder fit für den Arbeitsmarkt.
  • Spannende Geschäftsideen haben auch Footprint, die Sozialarbeit mit Sportkursen gegenfinanzieren oder die Gebrüder Stitch, die Massenprodukte wie Jeans nachhaltig herstellen.

„Social Business ist nicht die einzig wahre Lösung“, warnt Meyer. „Es ersetzt nicht die Verantwortung des Staates und der Bürger“.

Die Studie “Das Potenzial von Social Business in Österreich” kann hier heruntergeladen werden.

 

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Hera (c) Microsoft

Seit Jahrzehnten erforscht die Wissenschaft unser Universum: vom ersten Schritt eines Menschen auf dem Mond bis hin zu Bildaufnahmen aus den Tiefen des Alls. Obwohl die Faszination für den Weltraum groß ist, sprengt der Kosmos mit seiner Größe und Komplexität zugleich unsere Vorstellungskraft.

Genau hier setzt Microsoft Österreich mit seinem neuen Weltraumprojekt an. Die im Oktober gestartete Hera-Mission hat das Ziel, die Erde vor potenziellen kosmischen Bedrohungen zu schützen. Darüber hinaus bringt sie mit dem interaktiven Hera Space Companion eine KI-gestützte Plattform, die Echtzeiteinblicke in das Weltall liefert und so das Wissen und die Begeisterung für den Weltraum in die breite Öffentlichkeit trägt.

Hera soll Asteroide abwehren

Im Oktober dieses Jahres startete Microsoft Österreich gemeinsam mit der Raumfahrtagentur JAXA (Japan Aerospace Exploration Agency) und der NASA (National Aeronautics and Space Administration) das Hera-Projekt. Ziel des Projekts ist der Aufbau eines planetaren Verteidigungssystems, um die Erde vor potenziellen Asteroideneinschlägen zu schützen. Laut Microsoft handle es sich bei Hera um die weltweit erste Testmission zur Abwehr von Asteroiden – auch bekannt als „Planetary Defense“.

Das Hera-Projekt basiert auf den Erkenntnissen der NASA-DART-Mission von 2022, die erfolgreich zeigte, dass Asteroiden gezielt von ihrer Bahn abgelenkt werden können. Mit diesem Wissen entwickelt Hera technologische Lösungen, um Asteroidenabwehr in die Praxis umzusetzen. Zudem wird das Projekt erstmals ein binäres Asteroidensystem detailliert erforschen und so neue wissenschaftliche Einblicke liefern.

Microsoft: “Beginn einer neuen Ära im Austausch wissenschaftlicher Erkenntnisse”

Das Hera-Projekt verfolgt nicht nur das Ziel der planetaren Verteidigung, sondern soll auch der breiten Öffentlichkeit Zugang zu den Erkenntnissen der Weltraumforschung ermöglichen. Gemeinsam mit der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), Impact AI und Terra Mater Studios entwickelte Microsoft dafür einen interaktiven KI-Assistent. Microsoft beschreibt dies als den „Beginn einer neuen Ära im Austausch wissenschaftlicher Erkenntnisse“.

Der sogenannte Hera Space Companion nutzt Künstliche Intelligenz, um Raumfahrt für alle erlebbar zu machen. Nutzer:innen können sich direkt mit dem virtuellen Assistenten austauschen, Entdeckungen in Echtzeit verfolgen und Einblicke in die Weltraummission gewinnen. Auf diese Weise bringt der Hera Space Companion wissenschaftliche Erkenntnisse zugänglich an die Menschen.

“Hera stellt eine neue Form der Wissenschaftskommunikation dar,“ sagt Markus Mooslechner, Konzeptentwickler bei Terra Mater Studios. „Sie bringt die Faszination der Raumfahrt direkt zu den Menschen und verwandelt den Zugang zur Wissenschaft in ein gemeinsames Erlebnis, das alle nachvollziehen können”.

KI-Plattform liefert neuesten Erkenntnisse der Weltallforschung

Die KI-Plattform des Hera Space Companion basiert auf Microsoft Azure. Bei der Verarbeitung der Anfragen greift der Raumfahrt-Assistent auf die aktuellsten wissenschaftlichen Daten der ESA zu. So werden präzise und aktuelle Antworten gewährleistet, die direkt auf den neuesten Erkenntnissen der Weltraumforschung basieren.

„Mit Hera haben wir gezeigt, dass Wissenschaft für alle zugänglich und spannend sein kann”, sagt Hermann Erlach, General Manager von Microsoft Österreich. “Dieses Projekt zeigt, dass KI nicht nur Lösungen für die Herausforderungen von heute bietet, sondern auch das Potenzial hat, die Art und Weise, wie wir Wissen erwerben und teilen, grundlegend zu verändern“.

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