09.09.2024
GASTBEITRAG

Warum UX-Methoden die Erfolgschancen von Tech-Startups signifikant erhöhen

Rund 42 Prozent aller Startups scheitern, weil es keinen Bedarf für ihr Produkt gibt. Wie können Gründer:innen dieser Falle entgehen, ohne Unmengen an Zeit, Energie und Geld zu investieren? Für Tech-Startups liegt die Antwort darauf in der UX-Research und im UX-Design, meinen Armin Zangerl, Gründer der Softwareagentur Syon, UI/UX-Designer und Founder des Startups slamstr, sowie Madeleine Matzer, UI/UX Design-Lead bei Syon.
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UX, UI Design, Zangerl, Matzer
(c) zVg - Armin Zangerl, Founder von slamstr und Madeleine Matzer von SYON erklären die Vorteile von UX-Methoden.

Der IT-Sektor ist ein boomender Bereich für die Startup-Gründung. Ein erheblicher Anteil der Tech-Startups konzentriert sich auf die Realisierung von mobilen oder webbasierten Anwendungen. Laut Shortlister, waren 2023 ca. 32 Prozent der weltweiten Startups in der Softwareindustrie tätig.

70 Prozent der Tech-Startups scheitern

Das Agieren in einem wachsenden Markt, ist jedoch keine Erfolgsgarantie. Der IT-Startup-Sektor verändert sich rapide und die Konkurrenz ist stark. Rund 70 Prozent der Tech-Startups scheitern innerhalb von 20 Monaten nach ihrer ersten Finanzierungsrunde. Der Hauptgrund ist laut CB Insights folgender: 42 Prozent aller Startups können sich am Markt nicht beweisen, weil es keinen Bedarf für ihr Produkt gibt. Ein Artikel der Harvard Business Review unterstreicht diese Aussage und betont, dass viele Gründer:innen in die Falle tappen, Lösungen für nichtexistierende Probleme zu entwickeln.

UX-Research & UX-Design

Wie können App- und Software-Startups dieser Falle entgehen? Die Antwort: User Experience (UX). UX-Research & UX-Design können die Erfolgschancen von Tech-Startups erheblich verbessern. Unternehmen mit starken Designpraktiken wachsen fast doppelt so schnell wie die Branchenbenchmarks, laut einem Bericht von McKinsey. Viele Startups stehen unter Zeitdruck und investieren sehr früh Ressourcen in die Entwicklung, ohne vorher eine klare Vision zu schaffen oder einen Marktbedarf zu identifizieren. Sie überspringen oder sparen in den Bereichen Recherche und Design, oft zum Leiden ihres Produkts und ihres Erfolgs.

Warum sind UX-Research & UX-Design ausschlaggebend?

In der Recherche wird das Problem der Zielgruppe definiert. Folgende UX-Methoden schaffen erste Einblicke mit vergleichbar niedrigen Kosten:

  • User-Interviews: Potenzielle Nutzer:innen werden zu ihren Problemen, Zielen und Erfahrungen befragt.
  • Konkurrenz-Analysen: Konkurrenz-Produkte werden auf ihre Stärken und Schwächen geprüft und miteinander verglichen. Daraus können Anhaltspunkte für die eigene Produktentwicklung gezogen werden.
  • Umfragen: Online-Umfragen ermöglichen eine kostengünstige Befragung von vielen Teilnehmer: innen. Die resultierenden Daten sind leicht und schnell analysierbar.

Durch diese und weitere Methoden ist es möglich, Annahmen über die Zielgruppe zu bestätigen, bevor Zeit, Energie und Geld in Lösungsvorschläge investiert werden.

Erst wenn der Bedarf validiert wurde, wird im Design mit der Ausarbeitung von Lösungen begonnen. Rapid-Prototyping und Storyboarding sind besonders schnelle und günstige Methoden, um unterschiedliche Lösungsvorschläge zu entwerfen.

UX & UI Design (Prototyping)

Das wirkliche Design der Lösung sollte nicht in der Entwicklung passieren, sondern in einem klickbaren Designprototypen. Prototypen gewährleisten nicht nur ein ansprechendes und konsistentes Design, sondern können auch an Nutzer:innen getestet werden, um frühe Insights ohne teure Softwareentwicklung zu gewinnen.

Unsere Erfahrung

Wir haben bereits einige Startups auf ihrem Weg begleitet. Anhand ihres Werdegangs und unserer langjährigen Branchenerfahrung haben sich für uns drei Dinge klar herauskristallisiert:

  • Wer möglichst schnell mit der Softwareentwicklung beginnt, um Zeit und Geld zu sparen, bezahlt am Ende den größten Preis. Ohne gemeinsame Vision und ohne validierten Bedarf für das Produkt, ändern sich die Prioritäten in der Umsetzung ständig. Das Endresultat ist ein aufwändiger und teurer Prozess, der ein Produkt mit einem ungeklärten Marktbedarf zum Vorschein bringt.
  • Der Recherche- und der Designprozess muss gewisse Qualitätsstandards erfüllen und darf nicht von tiefsitzender Befangenheit dominiert werden. Seichte und voreingenommene Insights sind kaum wertvoller als gar keine Insights.
  • Startups, die von Anfang an bereit sind, mit Design-Professionals zusammenzuarbeiten und ihr Vorhaben an die tatsächlichen Bedürfnisse der Zielgruppe anzupassen, haben unserer Erfahrung nach die größten Erfolgschancen mit dem zugleich niedrigsten Risiko.
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Als viertgrößte Volkswirtschaft Asiens und Innovationszentrum für Technologien wie Elektronik, Automobilbau und Halbleiter bietet Südkorea hervorragende Wachstumschancen für Unternehmen und Investoren. Die strategische Lage des Landes als Brücke zu den Märkten in China, Japan und Südostasien eröffnet auch ausländischen Unternehmen zusätzliche Marktzugänge und Wachstumschancen.

Fokus auf Energie und Mobilität

Für österreichische Startups, die sich im technologisch hochentwickelten Markt Südkoreas etablieren möchten, startet das Global Incubator Network Austria (GIN) das Acceleration-Programm GO SEOUL 2025. Das Programm richtet sich an Startups (mid- or later-stage) mit innovativen Lösungen in den Bereichen Energie und Mobilität, die ihre Expansionsstrategie für Südkorea vorantreiben wollen. Die teilnehmenden Startups erwartet eine intensive einwöchige Reise im Juni 2025, die einen umfassenden Markteinblick und gezielte Vernetzungsmöglichkeiten bietet.

Was GO SEOUL 2025 bietet

Das Programm ist in zwei Phasen unterteilt. Zunächst erhalten die Startups im Rahmen eines Onboardings gezielte Einblicke in den südkoreanischen Markt, um den Aufenthalt optimal nutzen zu können. Hierzu gehören ein dreistündiges IP-Coaching und exklusiver Zugang zu den GIN-Masterclasses, die wichtige Tipps und Strategien für den Markteintritt vermitteln. In einem Kick-off-Dinner in Wien können die Teilnehmer:innen zudem bereits erste Kontakte knüpfen.

Der zweite Teil des Programms besteht aus der Expansionsreise nach Seoul, die von 23. Juni bis 27. Juni 2025 stattfindet. Während dieser Woche werden individuelle Geschäftstreffen organisiert, die gezielt auf internationale Leads abzielen. Startups können ihre Lösungen und Ideen auf speziell zugeschnittenen Pitch-Events präsentieren und potenzielle Partner sowie Investoren direkt vor Ort treffen.

Im Rahmen von GO SEOUL 2025 nehmen die Teilnehmer:innen auch an Südkoreas führendem Startup-Event NextRise teil. Das Event dient als zentrale Plattform für Startups, Unternehmen und Investoren, um grenzüberschreitend zusammenzuarbeiten, Ideen auszutauschen und strategische Partnerschaften zu bilden. 2024 zählte NextRise mehr als 25.000 Teilnehmer:innen, wobei über 3.300 Business Meetups organisiert wurden.

Reisekostenzuschuss von bis zu EUR 10.000

GIN übernimmt bis zu 80 Prozent der programmspezifischen Kosten für Flug und Unterkunft, mit einer maximalen Fördersumme von EUR 10.000 pro Startup. Mit dem Gender-Bonus können sogar bis zu 90 Prozent der Kosten abgedeckt werden.

Teilnahmeberechtigt sind österreichische Startups, die sich in den Bereichen Energie und Mobilität positionieren, über ein skalierbares Geschäftsmodell verfügen und bereits erste Investitionen erhalten haben. Die Bewerbungsfrist für GO SEOUL 2025 endet am 1. Dezember 2025. Interessierte Startups können sich über die Plattform aws Connect anmelden und ihr Pitchdeck einreichen.


GO SEOUL 2025 ist ein Accelerator-Programm von Global Incubator Network Austria (GIN) und Teil des GO ASIA-Programms. Über die letzten Jahre wurden damit zahlreiche Startups bei deren Markteintritt in asiatische Märkte unterstützt. Das Programm wird in Zusammenarbeit mit Außenwirtschaft Austria organisiert. Weitere Informationen zum aktuellen Call finden Startups hier: https://gin-austria.com/calls/goseoul2025

Kontakt

Bei Fragen zu GO SEOUL oder zum Bewerbungsverfahren können sich Startups an folgenden Kontakt wenden:

Christoph Pekarek

Project Manager | GO ASIA

T +43 1 50175 447

[email protected]

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