25.10.2023

Equal Pay Day: Darum arbeiten Österreichs Frauen rund 62 Tage im Jahr ohne Bezahlung

Warum Frauen knapp zwei Monate im Jahr gratis arbeiten? Ganz erklären lässt sich das nicht - zumindest nicht plausibel und datenbasiert. Fakt ist: Österreichs Frauen arbeiten ab dem Equal Pay Day kommenden Dienstag bis zum Jahresende ohne Entlohnung.
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Die Gehaltsschaukel hängt in Österreich schief. (c) Adobe Stock

Am 31. Oktober spukt es nicht nur nach keltischer Tradition: Ab dem Gruselfest der Heiden arbeiten Frauen in Österreich nämlich gratis. Mit dem letzten Oktobertag haben Österreichs Männer also das Einkommen erreicht, für das Frauen bis zum Jahresende arbeiten müssen. Was dahinter steckt, und wie gespenstisch der Gehaltsmarkt der Geschlechter hierzulande aussieht, haben mehrere Studien beleuchtet:

Ohne Grund: Frauen verdienen um 6.000 Euro brutto weniger als Männer

2023 betrug der Gender Pay Gap zwischen Frauen und Männern in Vollzeitbeschäftigung 16,9 Prozent bzw. 62 Kalendertage – zeigt eine von XING in Auftrag gegebene Langzeitstudie des Institutes forsa. Nach diesen Berechnungen arbeiten Frauen also die letzten 62 Tage im Jahr gratis. Ähnliche Diskrepanzen im Gehalt der Geschlechter zeigt eine Untersuchung der Jobplattform Stepstone: Dem Gehaltsreport der Jobplattform zufolge liegt der diesjährige Gender Pay Gap allerdings bei 15,5 Prozent – mit einer Schwankungsbreite von rund 3 Prozent.

Im Vergleich zu einem Mann verdient eine vollzeitbeschäftigte Frau in Österreich durchschnittlich 8.340 Euro brutto weniger. Datenbasiert erklären lassen sich allerdings nur 2.200 Euro des insgesamt 8.340 Euro großen Gehaltsunterschiedes. Dieses Gehalts-Viertel sei nämlich aufgrund von Branche, Firmengröße, Bundesland, Alter, Bildungsabschluss oder Berufserfahrung und Führungsverantwortung unterschiedlich.

Stepstone zufolge sind die restlichen gut 6.000 Euro an Gehaltsunterschieden nicht über statistische Merkmale erklärbar. Frauen, die also identische Berufscharakteristika wie Männer aufweisen – also in derselben Branche, Berufsgruppe oder Firmengröße tätig sind – verdienen jährlich also ungeklärt um 6.000 Euro im Durchschnitt weniger.

Frauen in Führungspositionen am härtesten vom Gap betroffen

Gehaltsscheren gibt es in Österreich schon beim Berufseinstieg, in den ersten fünf Berufsjahren beschränkt sich dieser jedoch auf “nur” 10 Prozent. Im Laufe des Berufslebens geht die Gehaltsschere dann immer weiter auf. Unter Beschäftigten mit über 25 Jahren Berufserfahrung besteht ein Gehaltsunterschied von durchschnittlich 17,4 Prozent, heißt es im diesjährigen Stepstone Gehaltsreport.

Am stärksten sind weibliche Führungskräfte vom Phänomen der Gender-Gehaltsschere betroffen. Diese verdienen nämlich im Schnitt um 19 Prozent weniger als Männer in denselben Führungspositionen.

Schlechtes Gehalt häufigster Grund für Jobwechsel

Rund 55 Prozent der Frauen sind in Österreich wegen schlechter Bezahlung zu einem Jobwechsel bereit – so das Forschungsinstitut forsa. Ein erster Schritt in Richtung Equal Pay – also gendergerechter Bezahlung – sei eine Gehaltstransparenz in Unternehmen – so Sandra Bascha, New Work Expertin und Kommunikationsleitung Österreich von New Work SE.


Disclaimer:
Für den Gehaltsreport von Stepstone wurden im Zeitraum von November 2020 bis April 2023 40.646 Vergütungsdaten ausgewertet. Sämtliche Auswertungen basieren auf Gehaltsinformationen von Vollzeitbeschäftigten. Der Gehaltsreport gibt einen Überblick über die Gehaltssituation der beschäftigten Bevölkerung in Österreich.

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VINtech, alkoholfreier Wein, Wein alkoholfrei
(c) VINtech - (v.l.) Dominik Seidel, Stephan Berendt und Hannah Erdmann.

In der Hitze des Gefechts greift man gerne mal zu etwas Kühlem. Nicht selten handelt es sich in unserer Republik dabei um alkoholische Getränke, die sich aber oftmals mit den Sommertemperaturen nicht vertragen, was den Kreislauf betrifft. Dazu schreibt die deutsche Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZGA): “Wenn die Sonne brennt, wirkt Alkohol im Körper schneller und intensiver. Besonders an heißen Tagen kann zu viel Alkohol zu Kreislaufproblemen oder sogar zur Bewusstlosigkeit führen. Die Folge durch die Kombination von Alkohol und Hitze: Der Blutdruck sinkt, man fühlt sich müde und schlapp. Alkohol entzieht dem Körper weiteres Wasser und wertvolle Mineralstoffe. Das begünstigt die Gefahr von Hitzschlägen.” Doch wer nicht ohne den Geschmack eines der österreichischen Volksgetränke, Wein, auskommen möchte, wird vielleicht künftig bei VINtech fündig.

VINtech: Fokus auf Verfahrenstechnik und Aromarückgewinnung

Es begann alles mit der Ausbildung der Co-Founderin Hannah Erdmann zur Jung-Sommelière. Zu diesem Zeitpunkt fand ihr ausgeprägtes Interesse an Wein den Peak, wie sie andeutet: “Dadurch dass unser Team aber auch sehr sportbegeistert ist und wir gerne in den Bergen unterwegs sind, bietet es sich nicht immer an, Alkohol zu trinken. Als wir uns dann auf die Suche nach einem guten alkoholfreien Wein gemacht haben, wurden wir nicht fündig und so entstand die Idee, selber einen alkoholfreien Wein zu produzieren.”

Nach einiger Recherche über verschiedene Verfahren ist ihr und den beiden Co-Foundern Stephan Behrendt und Dominik Seidel bewusst geworden, dass keines der bestehenden Verfahren vom Geschmack und dem Preis überzeugt. Dadurch entstand die Idee, sich auf die Verfahrenstechnik, bzw. die Aromarückgewinnung zu konzentrieren – das war der Beginn von VINtech.

Klassische Vakuumdestillation

Das durch den “aws First Inkubator” geförderte Startup (mit Werner Wutscher als Mentor) paart bei der Weinerzeugung die klassische Vakuumdestillation mit Original-Aromen-Rückführung mittels ihres VINtech-Verfahrens: “Hier arbeiten wir ausschließlich mit Original-Aromen aus dem Grundwein und verzichten auf künstliche Zusätze”, erklärt Erdmann.

VINtech
(c) VINtech – Das VINtech-Team spürt eine steigende Offenheit für alkoholfreie Weine.

Auch wenn es in Österreich eine Herausforderung ist, Menschen von ihrer Idee und dem Potenzial zu überzeugen, spürt das VINtech-Team eine deutliche Entwicklung und auch steigende Offenheit in Bezug auf alkoholfreie Weine.

“Auf der VieVinum2024 gab es beispielsweise erstmals eine alkoholfreie Masterclass – für uns ein Zeichen, dass der österreichische Weinmarkt dieses Potenzial erkennt und auch Teil davon sein möchte”, so die Gründerin weiter. “Auf lange Sicht sollte sich der Weinbauer diversifizierte Möglichkeiten überlegen, weiterhin wirtschaften zu können.”

Aktuell befindet sich VINtech noch in der Forschung, mit Fokus auf ihrer Machbarkeitsstudie, um ein “Proof of Concept” auszuarbeiten – in Kooperation mit der Hochschule Geisenheim.

VINtech: “Alkoholfreier Wein kein Konkurrenzprodukt”

Für Erdmann und Co. ist alkoholfreier Wein kein Konkurrenzprodukt, sondern eine Erweiterung der geschmackvollen Alternativen im alkoholfreien Getränkemarkt.

“Wein ist eines der aromareichsten Lebensmittel der Welt und diese Vielfalt und Diversität möchten wir den Menschen ermöglichen, die auf die schädlichen Eigenschaften des Alkohols verzichten wollen. Auch die Entwicklung von alkoholfreiem Bier zeigt, dass es möglich ist qualitativ hochwertige alkoholfreie Produkte herzustellen. Die ersten alkoholfreien Biere waren wenig überzeugend – heutzutage hat jede Brauerei ihr eigenes alkoholfreies Bier und der Konsument nimmt diese gut an”, weiß die Founderin.

Zu den nächsten Zielen gehört die Fertigstellung des Verfahrens und die damit verbundene Finalisierung ihres Geschäftsmodells. “Ferne Ziele sind weitere Forschung im Bereich der Aromarückgewinnung und ganzheitlichen Weinbau-Konzepten für alkoholfreien Wein” erklärt Erdmann abschließend. “Außerdem ist ein Dienstleistungsstandort für Österreich eine gute Option für uns, um das Land Österreich im alkoholfreien Wein- und Getränkemarkt stark zu positionieren.”

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