13.09.2023

Von der Startup-Welt zum Konzern: Lena Köninger wechselt zur ÖBB

Lena Köninger zählt zu einer aktiven und bekannten Akteurin der Startup-Szene. Seit August arbeitet sie für den ÖBB-Konzern.
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Lena Köninger © ÖBB/Marek Knopp

Lena Köninger (ehemals Hödl) war in der heimischen Startup-Szene aktiv und prägte diese mit – unter anderem als Teil des Kernteams bei trive studio, als CEO bei Pluz Care und als Geschäftsführerin und Head of Accelerator von Female Founders. Nun wechselt sie zur ÖBB in die Strategieabteilung, wie sie auf LinkedIn bekannt gibt.

“Wir ermitteln die Ziele der ÖBB. Falls wir an denen noch nicht gut genug dran sind, nehmen wir Änderungen vor und begleiten den gesamten Prozess. Man kann sich das so vorstellen wie internes Consulting”, sagt Köninger gegenüber brutkasten. Sie ist davon überzeugt, dass nachhaltige Unternehmen wie die ÖBB Personen brauchen, “die anders denken, aus der Startup-Szene kommen und auch wirklich was verändern wollen”. Im Prinzip sei ihre Tätigkeit ähnlich wie zuvor, aber “viel komplexer”, da mehr Personen im Entscheidungsprozessen involviert sind.

Köninger bleibt im Startup-Geschehen

Der Startup-Welt wird Köninger nicht den Rücken kehren. “Ich habe unterschiedliche Mentoring-Funktionen in vielen Startup-Organisationen, wie zum Beispiel bei aws First”, sagt die Geschäftsfrau. Auch bei ihrer neuen Funktion bei den Österreichischen Bundesbahnen spielen innovative Startups eine Rolle. Im Rahmen des “ÖBB 360”-Programms können Kund:innen unter anderem Autos, Fahrräder oder E-Scooter mieten. “Da braucht man bessere Software-Lösungen – hier arbeiten wir mit Startups zusammen”, erklärt Köninger.

Der Schritt vom Startup in die Corporate-Welt ist nicht für jeden denkbar. “Auch als ich mich beworben habe, konnte ich es mir überhaupt nicht vorstellen bei den ÖBB anzufangen, einfach weil es ein Konzern ist”, sagt Köninger. Neben ihrer Tätigkeit und ihrem neuen Team überzeugte sie vor allem der “Impact Factor”. “Das Problem bei vielen Startups war es Kund:innen zu finden. Die ÖBB hat über 1,3 Millionen Kund:innen am Tag – wenn du da einziges Projekt umsetzt, das cool ist, dann hat es einfach so einen riesigen Impact, den ich jetzt in einem Startup nicht so schnell erzielen kann.”

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(c) Christoph Steinbauer & Das Merch

Die Initiative No Walls Left wurde ursprünglich von Ali Mahlodji, Klaus Buchroithner (Das Merch), Colin Linde und Hannes Puchner ins Leben gerufen. Bereits 2020 und 2023 wurden Kampagnen umgesetzt, um auf Missstände aufmerksam zu machen. Zudem schloss sich auch Patricia Wenigwieser, Frauenpreisträgerin der Stadt Linz 2024, dem Team an.

No Walls Left startet auch in diesem Jahr wieder eine Kampagne. Die Initiatoren machen hierfür erstmals mit UN Women Austria und deren Orange the World Kampagne gemeinsame Sache. Die UN-Initiative findet jährlich zwischen dem 25. November, dem “Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen”, und dem 10. Dezember, dem “Internationalen Menschenrechtstag”, statt.

No Walls Left spendet Geld an den Orange Fund der UN Women

Pünktlich am 25. November öffnet der No Walls Left-Webshop seine Türen und startet die Charity-Kampagne, “Kunst, die bewegt”. Zu erwerben gibt es T-Shirts mit exklusiven Designs und Botschaften aufstrebender, österreichischer Künstler:innen. Die T-Shirts werden durch das Linzer Startup Das Merch fair und umweltfreundlich in Portugal hergestellt. Der Preis beträgt 38 Euro pro Shirt – ein Symbol für den 8. März, den Internationalen Frauentag.

Das gesamte Team arbeitet ehrenamtlich. Der Reinerlös fließt direkt als Spende in den Orange Fund der UN Women. Mit Spendengeldern realisieren die UN Women jährlich etwa 170 lokale, effektive Programme zur Gewaltprävention. Je mehr Mittel zur Verfügung stehen, desto mehr Projekte können umgesetzt werden und desto weniger Frauen müssen unter geschlechtsspezifischer Gewalt leiden.

Kritik an Werbebotschaften großer Konzerne

In den vergangenen Jahren konnte die Initiative übrigens über 68.000 Euro an Spenden sammeln, die unter anderem an Frauenhäuser überreicht wurden (brutkasten berichtete). Der Name No Walls Left möchte zudem auf einen weitere Misstand in unserer Gesellschaft hinweisen. “Die Wände unserer Städte sind voll mit Werbebotschaften großer Konzerne. Wenn keine Wände mehr übrig sind, um Menschen an wichtige gesellschaftliche Themen zu erinnern, müssen wir selbst zu Träge:innen dieser Botschaften werden”, so die Initiative in einer Aussendung.


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