Tesla-Cybertruck-Konkurrent könnte künftig in Graz produziert werden
Tesla-Konkurrent Fisker stellte nun gleich mehrere neue Modelle gleichzeitig vor, darunter einen E-Pickup. Für den europäischen Markt lässt das Unternehmen von Magna Steyr in Graz produzieren.
“Die traditionelle Autoindustrie mag die Idee, jedes Jahr oder jedes zweite Jahr ein neues Auto auf den Markt zu bringen, sehr, aber ich glaube, wir befinden uns jetzt in einer völlig anderen Zeit. Wir kommen aus dem COVID-Kater heraus”, sagt Henrik Fisker gegenüber dem US-Magazin TechCrunch. Er hingegen habe die Strategie, den Moment nutzen zu wollen. “Anstatt COVID als etwas zu betrachten, das uns aufhält oder verlangsamt, möchte ich lieber Gas geben. Und der Grund dafür ist, dass ich glaube, dass der gesamte Kuchen des Marktes zu haben ist, wahrscheinlich in den nächsten drei Jahren”, so Fisker.
Magna Steyr als Produktionspartner für Europa
Das sind beim Gründer des Tesla-Konkurrenten, der seinen eigenen Namen trägt, nicht nur leere Worte. Er präsentierte nun gleich vier neue Automodelle gleichzeitig – allerdings alle noch als Prototypen. Bislang hat Fisker nur den SUV “Ocean” auf dem Markt. In Europa wählte das Unternehmen dafür Magna Steyr in Graz als Produktionspartner. Es ist also gut möglich, dass künftig noch weitere Modelle für den europäischen Markt in der steirischen Hauptstadt produziert werden.
E-Pickup Alaska mit traditionellerem Design als Cybertruck und eigenem Cowboy-Hut-Fach
Für das größte Aufsehen sorgte bei der Präsentation der neuen Modelle der E-Pickup “Alaska”. Mit diesem will Fisker wohl auch dem Tesla Cybertruck Konkurrenz machen, wiewohl das Design erheblich traditioneller ist. Und apropos traditionell: Der Pickup hat sogar ein eigenes Fach für Cowboy-Hüte. Ob es das auch in einer etwaigen europäischen Version serienmäßig gibt, bleibt abzuwarten.
Fisker versucht Spagat vom günstigen Massen-Auto zum Luxus-Sportwagen
Ebenfalls vorgestellt wurde ein Prototyp des Kompaktwagens “PEAR”, der als auf das Wesentliche reduziertes, vergleichsweise günstiges Modell künftig den Massenmarkt erobern soll. Im krassen Gegensatz dazu steht das Luxus-Sportwagen-Modell “Ronin”, das in zwei Sekunden von Null auf Hundert beschleunigen und fast 1.000 Kilometer Reichweite haben soll. Das vierte präsentierte Modell ist eine Offroad-Version des Fisker Ocean. Alle vier sollen, wenn es nach dem Gründer geht, in den kommenden zwei Jahren auf den Markt kommen.
EnerCube: Wie ein Salzburger Startup Wärmepumpen in Rekordzeit installiert
EnerCube setzt mit seinem Wärmepumpen-System für Mehrfamilienhäuser auf schnelle und einfache Umsetzung. Dabei wird das Salzburger Startup auch von der Austria Wirtschaftsservice (aws) unterstützt.
EnerCube: Wie ein Salzburger Startup Wärmepumpen in Rekordzeit installiert
EnerCube setzt mit seinem Wärmepumpen-System für Mehrfamilienhäuser auf schnelle und einfache Umsetzung. Dabei wird das Salzburger Startup auch von der Austria Wirtschaftsservice (aws) unterstützt.
Der Anteil fossiler Energieträger bei Heizungen liegt im EU-Schnitt nach wie vor über 75 Prozent. Die Umrüstung muss aber in den kommenden 15 bis 20 Jahren erfolgen. Und dabei erfreuen sich Wärmepumpen immer größerer Beliebtheit. So ein System in einem bestehenden Gebäude zu installieren, kann das aber ganz schön aufwändig werden. EnerCube aus dem Salzburger Seekirchen am Wallersee setzt mit seinem Produkt hier an und wird dabei von der Austria Wirtschaftsservice (aws) unterstützt.
Gesamte Anlage in einem Modul
“Die Installation, Planung und Koordination eines gängigen Wärmepumpen-Systems für ein Mehrfamilienhaus braucht vor Ort zwischen 200 und 500 Stunden. Mit unserem System sind es nur etwa 100 Stunden”, erklären die beiden EnerCube-Gründer Laurenz Sutterlüty und David Riedl. Und wie machen sie und ihr aktuell sechs Personen starke Team das? “Wir bauen die gesamte Anlage inklusive Heizraum in ein einziges, bei uns im Werk vorgefertigtes Modul, das etwa so groß ist, wie ein Autoparklplatz und vor dem Gebäude installiert wird”, erklärt Sutterlüty. Es müsse also kein Platz im Gebäude geschaffen werden und man könne auch im Winter umrüsten.
Bis zu 40 Wohneinheiten mit einer EnerCube-Einheit
Je nach Ausführung – EnerCube bietet drei verschiedene – können damit bis zu 40 Wohneinheiten beheizt werden – auch in voneinander getrennten Mehrparteienhäusern. “Durch eine optimierte Anordnung des Hydraulik- und Schichtspeichersystems, sowie den Einsatz hochwertigster Anlagenkomponenten, kommen wir auf 36 Prozent mehr Effizienz als durchschnittliche Systeme. Und mit einem FFG-geförderten und patentierten System haben wir den Schall um die Hälfte reduziert, damit die Anlagen selbst in eng bebauten Wohngebieten eingesetzt werden können”, erklärt Sutterlüty.
“Wir bleiben im B2B-Segment”
Aufgrund der Außeninstallation liegt der Fokus von EnerCube aktuell klar auf Mehrparteienhäusern im suburbanen Bereich. “Wir arbeiten aber auch an einer Lösung für den innerstädtischen Bereich”, verraten die beiden Gründer. Klar ist für sie aber: “Wir bleiben im B2B-Segment mit größeren Wohneinheiten. Dort ist unser System richtig skalierbar. Für Einfamilienhäuser gibt es schon kostengünstige Lösungen am Markt – da wollen wir nicht mitspielen. Bei großen Wohnanlagen tun sich andere Hersteller dagegen schwer mit standardisierten Lösungen.”
Großes Immobilienunternehmen erteilt Großaufträge
Und das Konzept geht wirtschaftlich auf. Im Februar 2023 gegründet, kommt EnerCube dieses Jahr auf zehn Module für insgesamt 200 Wohneinheiten – allesamt für ein bekanntes, großes Immobilienunternehmen. Im kommenden Jahr gibt es bereits Zusagen für Aufträge von über 30 Modulen. “Wir haben ein siebenstelliges Auftragsvolumen und sind Cashflow-positiv”, so Riedl.
Bis zu 80 Module im Jahr im EnerCube-Werk
Doch es gibt natürlich auch klare Wachstumspläne. Das maximale Produktionsvolumen in der Werkshalle in Salzburg liege bei 80 Einheiten pro Jahr, sagt der Gründer: “Wir haben auch schon Überlegungen für eine Produktionserweiterung.” Aktuell fertigt das Team seine Systeme hauptsächlich für Deutschland. Zielmarkt ist aber der gesamte DACH-Raum – und perspektivisch noch mehr.
“Ohne aws Preseed wäre das alles gar nicht möglich gewesen”
In der Finanzierung von all dem verzichtete EnerCube bislang auf klassische Startup-Investments. “Die Überlegung besteht aber für die Zukunft, um noch schneller skalieren zu können”, erklärt Riedl. Kapital von außen holte sich das Startup aber durchaus. “Wir haben das Material für unseren Prototypen über aws Preseed finanziert. Ohne das wäre das alles gar nicht möglich gewesen. So konnten wir schon aus der Garage hinaus das Produkt erfolgreich am Markt platzieren”, erzählen die Gründer.
Auch aws Seedfinancing und hilfreiche Workshops für EnerCube
Mittlerweile hat EnerCube auch eine aws-Seedfinancing-Förderung über die Programmschiene Innovative Solutions in Anspruch genommen, um den Ausbau voranzutreiben. Mit diesem Seed-Förderprogramm unterstützt die aws innovative Gründungsideen, die über die Unternehmensgrenzen hinaus einen positiven gesellschaftlichen Impact bewirken. Der Fokus liegt auf skalierbaren Geschäftsmodellen. Und auch sonst half die aws dem Startup in mehreren Bereichen weiter, wie Sutterlüty sagt: “Die Workshops waren für uns sehr hilfreich, etwa beim Thema IP. Das hat uns einen klaren Anreiz gebracht, Patente einzureichen und dieses Thema stärker anzugehen.” Denn auch bei der Weiterentwicklung des Produkts, hat EnerCube noch einiges vor.
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