27.07.2023

Die Schweiz macht den Anfang: Cultured Meat soll nach Europa kommen

In der Schweiz beantragte ein israelisches Startup eine Zulassung für künstliches Rindfleisch. Die EU zögert noch.
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Bild: (c) Aleph Farms
Das israelische Unternehmen beantragt eine Zulassung für künstliches Fleisch in der Schweiz. Bild: (c) Aleph Farms

Es schmeckt nicht nur wie echtes Fleisch, sondern es ist auch echtes Fleisch. Dafür müssen jedoch keine Tiere geschlachtet werden. Die tierischen Zellen wachsen die in einem Bioreaktor heran. Schon bald soll es in amerikanischen Restaurants und Supermärkten erhältlich sein. Vor ein paar Wochen erhielten die amerikanische Startups Good Meat und Upside Foods eine Zulassung für kultiviertes Hühnerfleisch. Bereits 2020 wurde Cultured Meat in Singapur zugelassen.

Einen ersten Zulassungantrag für Cultured Meat gibt es nun auch in Europa. Allerdings nicht in der EU, sondern in der Schweiz. Das israelische Unternehmen Aleph Farms will dort gemeinsam mit dem Handelsunternehmen Migros so schnell wie möglich seine künstlichen Rindssteaks auf den Markt bringen.

Die EU zögert noch

Der Zulassungsprozess für neuartige Lebensmittel unterscheidet sich in der Schweiz nicht wesentlich von dem der EU. Mit einem evidenzbasierten Verfahren wird überprüft, ob das Lebensmittel für den menschlichen Verzehr geeignet ist. Insgesamt wird das Zulassungsverfahren etwa zwölf Monate in Anspruch nehmen. Wenn alles klappt, soll im Nachbarland bereits nächstes Jahr Cultured Meat auf den Tisch kommen. Einem Migros-Sprecher zufolge sollen die Steaks zunächst in der gehobenen Gastronomie erhältlich sein, wie das Schweizer Mediums watson berichtete. In normale Supermärkten dürften die Steaks dagegen nicht vor 2030 kommen.

In der EU herrscht in Bezug auf Cultured Meat nach wie vor Uneinigkeit. “Es ist bemerkenswert, dass der erste Zulassungsantrag für kultiviertes Fleisch in Europa nicht etwa in Brüssel, sondern in der Schweiz gestellt wurde”, sagt Ivo Rzegotta von der Organisation Good Food Initiative, die sich für Fleischalternativen einsetzt. “Gegenwärtig senden die Regierungen in der EU widersprüchliche Signale: Während die Niederlande den Sektor aktiv fördern, bleibt Deutschland vergleichsweise passiv und Italien versucht sogar, kultiviertes Fleisch zu verbieten. Damit Europa nicht weiter zurückfällt, braucht es nun eine kohärente Strategie in der EU und deutlich mehr Unterstützung durch die Politik beim Aufbau dieses Sektors”,

Warum Cultured Meat?

Für die Herstellung von Cultured Meat werden durch eine Biopsie Zellen von einem lebenden Tier oder einem Stück Fleisch entnommen. In einem Bioreaktor werden die Stammzellen mit einer Nährlösung gemischt. Dort bilden sich dann Muskelfasern und am Ende gleicht das Produkt echtem Fleisch.

Befürworter:innen von Cultured Meat argumentieren mit dem im Vergleich zu herkömmlichen Fleisch wesentlich geringerem Treibhausgasausstoß. Tierschützer:innen verweisen auf das geringere Tierleid. Studien zeigen, dass kultiviertes Fleisch bis zu 92 Prozent weniger Treibhausgasemissionen sowie bis zu 94 Prozent weniger Luftverschmutzung verursacht und der Landverbrauch bis zu 90 Prozent geringer ist als bei herkömmlichen Rindfleisch. Zudem kann es ohne Antibiotika hergestellt werden.

Allerdings gibt es auch Gründe, die gegen Cultured Meat sprechen. Zunächst sind für die Herstellung hohe Investitionen nötig, insgesamt ist die Herstellung nach wie vor sehr kostspielig. Der erste Burger kostete vor zehn Jahren 330.000 Dollar. Seitdem sind die Preise zwar gesunken, aber nach wie vor ist Cultured Meat wesentlich teurer als herkömmliches Fleisch – es ist nicht wettbewerbsfähig. Auch viele Verbraucher:innen sind skeptisch, wie Umfragen immer wieder zeigen. Außerdem hat Cultured Meat mit landwirtschaftlichen Lobby-Organisationen starke Gegner, deshalb soll es in Italien sogar verboten werden.

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(c) pollak

Die ViennaUP 2024 steht in ihren Startlöchern und damit auch der Connect Day 24, der auch dieses Jahr traditionsgemäß als größte Networking-Veranstaltung des Startup-Festivals am 4. Juni in Wien über die Bühne gehen wird. Zur Größenordnung: Letztes Jahr zählte der Connect Day über 1000 Teilnehmer:innen – darunter 200 Investor:innen. Zudem gab es unter den teilnehmenden Startups, Corporates und Investor:innen über 1500 Matchmaking-Meetings (brutkasten berichtete).

Und auch für dieses Jahr bietet die Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) als Veranstalterin wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm, um Startups, Investor:innen und Corporates sowie KMU miteinander zu vernetzen. Im Zentrum stehen unterschiedlichste Formate, die ein qualitativ hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen ermöglichen.

Der Corporate Reverse Pitch

Traditionsgemäß ist der Corporate Reverse Pitch im Rahmen des Connect Day ein starker Anziehungspunkt für viele Teilnehmer:innen. Das Format wird bereits seit sechs Jahren umgesetzt und hat zahlreiche erfolgreiche Kooperationsprojekte zwischen Startups und Unternehmen initiiert.

Das Besondere: Startups und Corporates begegnen sich durch dieses einzigartige Format auf Augenhöhe. Moritz Weinhofer von aws connect Industry-Startup.Net erläutert den Ablauf: “Beim Corporate-Reverse Pitch tauschen wir die Rollen. Normalerweise präsentieren Startups ihre Company und Lösungen. Beim Corporate-Reverse Pitch hingegen müssen Corporates ihre Lösungen präsentieren, nach denen sie suchen. Im Idealfall entsteht daraus eine Kooperation mit einem Startup”.

So pitchten in den vergangenen Jahren bekannte Unternehmen wie KTM, Hutchison Drei Austria und auch internationale Unternehmen wie SAAB ihre gesuchten Innovationslösungen. Der Corporate Reverse Pitch wird in diesem Jahr von ABA, aws connect Industry-StartUp.Net and EIT Manufacturing ermöglicht.

Zudem tragen zahlreiche weitere Partner zum Connect Day bei. Einer von ihnen ist die Erste Bank. Emanuel Bröderbauer, Head of Marketing Gründer & SME bei der Erste Bank, hebt die Bedeutung der Vernetzung von Corporates, Startups und Investor:innen für den Wirtschaftsstandort Österreich hervor: “Damit Österreich nicht den Anschluss an die großen Wirtschaftsnationen bei der Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen verliert, bedarf es der Stärken etablierter Unternehmen, Startups und Investor:innen. Der Connect Day hilft, diese Kräfte zu bündeln.” Und er merkt an: “Der Connect Day ist eine Veranstaltung mit Mehrwert und daher sind wir als Erste Bank auch heuer wieder gerne als Partner dabei.”

Internationale Startups am Connect Day und B2B-Matchmaking

Neben der Begegnung auf Augenhöhe zeichnet sich Connect Day auch durch seine internationale Ausrichtung aus. So werden am 4. Juni neben heimischen Startups auch zahlreiche internationale Startups ihre Lösungen pitchen. Darunter befinden sich beispielsweise auch Startups aus asiatischen Märkten, die über das GO AUSTRIA Programm des Global Incubator Network (GIN) nach Österreich gebracht werden. Somit erhalten Corporates, Investor:innen und KMU auch einen Überblick über verschiedene Lösungen, die über den “Tellerrand Österreich” hinausreichen.

(c) pollak

Damit Startups, Investor:innen sowie Corporates und KMU Kooperationsmöglichkeiten möglichst effektiv ausloten können, findet auch in diesem Jahr wieder B2B-Matchmaking statt. Neben dem 1:1 On-site-Matchmaking, das pro Session 15 Minuten dauert, bietet die Austria Wirtschaftsservice (aws) auch ein Long-Term-Matchmaking an. So können Teilnehmer:innen sogar nach der Veranstaltung weiter mit Personen in Kontakt treten, die sie eventuell verpasst haben. Das B2B-Matchmaking wird von Enterprise Europe Network und aws Connect ermöglicht.

Zudem findet am 4. Juni auch eine Afterparty statt, die ebenfalls zum Networking genutzt werden kann und von Green Tech Valley Cluster sowie aws Connect gehosted wird.


Tipp: Für das On-Site-Matchmaking bedarf es einer Vorbereitung, um am Event-Tag möglichst viele Kooperationsmöglichkeiten auszuloten. Die Veranstalter bieten hierfür einen übersichtlichen Leitfaden mit allen wichtigen Informationen. Zudem wird den Teilnehmer:innen empfohlen, vorab die b2match-App herunterzuladen, die für iOS und Android zur Verfügung steht.


Wer kann am Connect Day teilnehmen?

Die Zulassung zur Teilnahme am Connect Day 24 steht laut Veranstalter allen offen, die an einer Zusammenarbeit zwischen Startups und Unternehmen interessiert sind. Es gibt jedoch auch gewisse Kriterien zu erfüllen. Der Veranstalter stellt so sicher, dass ein hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen stattfindet. Hier ein kurzer Überblick, worauf insbesondere Startups und Corporates/KMU achten müssen:

  • Startups dürfen nicht älter als sechs Jahre sein und über maximal 250 Mitarbeiter:innen verfügen. Zudem sollen sie mindestens einen Prototypen oder ein MVP vorweisen, das skalierbar ist. Startups, die sich für ein Matchmaking mit Investoren bewerben, werden von einer Jury gescreent.
  • Corporates/KMU müssen auf der Suche nach innovativen Produkten und Dienstleistungen sein. Zudem müssen sie die Bereitschaft mitbringen, mit Startups zusammenzuarbeiten. Dazu zählen etwa Pilotprojekte, gemeinsame Forschung und Entwicklung, aber auch Vertriebspartnerschaften.

+++ Hier findet ihr alle Voraussetzung für die Anmeldung zum Connect Day – Jetzt anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

Tipp der Redaktion: Von aws Connect ganzjährig profitieren

Der Connect Day zeigt die Kollaboration der Ökosystem-Player untereinander und auch die Networking-Expertisen, besonders von aws Connect. Die Austria Wirtschaftsservice GmbH bietet mit den aws Connect Programmen ganzjährig ihre Matching-Services für Kooperationen, Investments und Internationalisierung an.

Auf der Online-Plattform sind aktuell rund 3200 Startups, KMU, Corporates, Investor:innen und Forschungseinrichtungen gelistet. Seit dem Start wurden so über 470 Kooperationen und Investments vermittelt.

Zu den vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten zählt übrigens auch der aws KI-Marktplatz. Hier treffen sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die KI anbieten, mit Unternehmen, die KI für die Umsetzung ihrer Zukunftsprojekte einsetzen wollen.

+++ Jetzt für aws Connect anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

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