17.07.2023

Dunkle E-Zukunft für VW? Das machen internationale E-Automarken anders

E-Autos sind umweltschonender, die Zahl der Neuzulassungen steigt europaweit. Der deutsche Autohersteller Volkswagen kann davon allerdings kein Lied singen: Ihn plagen Absatzeinbußen.
/artikel/dunkle-e-zukunft-fuer-vw-das-machen-internationale-e-automarken-besser
VW ID.4 - das viertbeliebteste E-Modell in Österreich (c) Adobe Stock

Erst im Juni dieses Jahres teilte der europäische Herstellerverband ACEA in Brüssel mit, dass der Absatz von Elektroautos um mehr als 70 Prozent im Vergleich zum Vormonat Mai gestiegen sei. Neuzulassungen von Elektroautos haben sich europaweit um vier Prozentpunkte auf 13,8 Prozent erhöht. In Österreich legten die Neuzulassungen im Zeitraum von Jänner bis Mai dieses Jahres um 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu.

Der positive Trend könnte auf einen Nachfrageanstieg europäischer E-Auto-Produzenten hindeuten. Von diesem Trend bekommt der deutsche Autohersteller Volkswagen (VW) in letzter Zeit wenig mit: Das VW-Privatkundengeschäft mit E-Autos soll in Europa sinkende Zahlen verzeichnen. E-Modelle würden die Verkaufserwartungen hiesiger Privatkund:innen verfehlen, heißt es in Medienberichten. Im Gegensatz zu Rivalen reagiert VW bislang nicht mit Preissenkungen.

Absatzschwund bei VW-E-Autos

Wie europäische Medien berichten, sprechen VW-Händler:innen von einem “rapiden Absatzschwund” in puncto Elektroautos. Die Absatzprobleme im Privatkundensegment ließen sich auf die gesunkene Nachfrage nach E-Autos zurückführen: Im ersten Halbjahr, also zwischen Januar und Mai, soll VW in Europa 97.000 Elektrofahrzeuge der Reihe “ID” gebaut, jedoch nur 73.000 verkauft haben – so das Marktforschungsinstitut Marklines. Für den kommenden Herbst werden erneut geringe Nachfragen nach Elektrofahrzeugen prognostiziert. VW-intern habe man anscheinend mit höheren Verkaufszahlen gerechnet, heißt es.

Entwicklung sei “fatal”: Chinas E-Autos reagieren mit Preissenkungen

Medienberichten zufolge sehen VW-Händler:innen die hohen Preise neuer E-Modelle als Grund für deren geringe Nachfrage – und bezeichnen die Entwicklung als “fatal”. Gegenüber dem Handelsblatt nennen VW-Händler:innen vor allem gesunkene Elektroauto-Förderungen, hohe Kaufpreise und Inflation als Gründe für die gesunkene Nachfrage.

Einen Schritt gegen den Nachfrageschwund setzte der chinesische E-Auto-Hersteller Nio bereits vergangenen Juni: Wie der US-amerikanische Fernsehsender CNBC berichtet, soll das Unternehmen die Preise für neu produzierte E-Wagen in Folge gesunkener Bruttomargen im ersten Quartal gesenkt haben.

Die Preissenkung soll sich auf eine Höhe von 4.200 US-Dollar mit sofortiger Wirkung belaufen haben. Nio soll zudem den bislang verfügbaren, kostenlosen Batterietausch für neue Käufer eingestellt haben. Dieser Schritt stehe allerdings in einem Widerspruch zu einer im April dieses Jahres getätigten Aussage des CEOs William Li, dass sich Nio nicht an einem Preiskrieg beteiligen werde.

Preisreduktion auch bei Tesla

Auch Tesla begann mit schrittweisen Preissenkungen zu Jahresbeginn: Beispielsweise sei das Model 3 Standard Range RWD von Tesla mittlerweile für 39.990 US-Dollar erwerbbar. Dies sei das erste Mal seit Langem, dass Tesla ein E-Fahrzeug unter 40.000 US-Dollar anbietet. In Europa sei das Model 3 umgerechnet ab 41.900 Euro und damit um 2.000 Euro günstiger als zu Vorjahrespreisen erhältlich.

Berichten des ADAC zufolge setzte Tesla seine letzte Preissenkung im Mai – mit Erfolg: Im zweiten Quartal konnte Elon Musks’ Automarke doppelt so viele Modelle wie im Vorjahreszeitraum verkaufen. Dem ADAC zufolge handle es sich dabei um eine Maßnahme in Folge des stark gestiegenen Produktionsvolumens. Tesla erklärt die Preissenkung mit sinkenden Produktionskosten.

Bestand an E-Autos in Österreich steigt

Mit dem 31. Mai dieses Jahres zählt Österreich knapp 128.000 zugelassene E-Autos. Die Zahl der zugelassenen E-Wagen ist in Österreich in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen. Im Zeitraum von Jänner bis Juni 2023 war der Tesla Model Y mit rund 3.700 Neuzulassungen das beliebteste Elektroauto in Österreich, gefolgt vom Skoda Enyaq. Das Modell Cupra Born des gleichnamigen deutschen Autoherstellers lag mit 1.465 Neuzulassungen auf Platz 3. In Österreich besetzte VW mit seinem Modell ID.4 bisher Platz 4 mit 1.238 Neuzulassungen.

Deine ungelesenen Artikel:
vor 14 Stunden

EnerCube: Wie ein Salzburger Startup Wärmepumpen in Rekordzeit installiert

EnerCube setzt mit seinem Wärmepumpen-System für Mehrfamilienhäuser auf schnelle und einfache Umsetzung. Dabei wird das Salzburger Startup auch von der Austria Wirtschaftsservice (aws) unterstützt.
/artikel/enercube-waermepumpen-aws
vor 14 Stunden

EnerCube: Wie ein Salzburger Startup Wärmepumpen in Rekordzeit installiert

EnerCube setzt mit seinem Wärmepumpen-System für Mehrfamilienhäuser auf schnelle und einfache Umsetzung. Dabei wird das Salzburger Startup auch von der Austria Wirtschaftsservice (aws) unterstützt.
/artikel/enercube-waermepumpen-aws
Die EnerCube-Gründer Laurenz Sutterlüty und David Riedl | (c) Kathrin Gollackner Fotografie
Die EnerCube-Gründer Laurenz Sutterlüty und David Riedl | (c) Kathrin Gollackner Fotografie

Der Anteil fossiler Energieträger bei Heizungen liegt im EU-Schnitt nach wie vor über 75 Prozent. Die Umrüstung muss aber in den kommenden 15 bis 20 Jahren erfolgen. Und dabei erfreuen sich Wärmepumpen immer größerer Beliebtheit. So ein System in einem bestehenden Gebäude zu installieren, kann das aber ganz schön aufwändig werden. EnerCube aus dem Salzburger Seekirchen am Wallersee setzt mit seinem Produkt hier an und wird dabei von der Austria Wirtschaftsservice (aws) unterstützt.

Gesamte Anlage in einem Modul

“Die Installation, Planung und Koordination eines gängigen Wärmepumpen-Systems für ein Mehrfamilienhaus braucht vor Ort zwischen 200 und 500 Stunden. Mit unserem System sind es nur etwa 100 Stunden”, erklären die beiden EnerCube-Gründer Laurenz Sutterlüty und David Riedl. Und wie machen sie und ihr aktuell sechs Personen starke Team das? “Wir bauen die gesamte Anlage inklusive Heizraum in ein einziges, bei uns im Werk vorgefertigtes Modul, das etwa so groß ist, wie ein Autoparklplatz und vor dem Gebäude installiert wird”, erklärt Sutterlüty. Es müsse also kein Platz im Gebäude geschaffen werden und man könne auch im Winter umrüsten.

So sieht das Modul aus | (c) EnerCube

Bis zu 40 Wohneinheiten mit einer EnerCube-Einheit

Je nach Ausführung – EnerCube bietet drei verschiedene – können damit bis zu 40 Wohneinheiten beheizt werden – auch in voneinander getrennten Mehrparteienhäusern. “Durch eine optimierte Anordnung des Hydraulik- und Schichtspeichersystems, sowie den Einsatz hochwertigster Anlagenkomponenten, kommen wir auf 36 Prozent mehr Effizienz als durchschnittliche Systeme. Und mit einem FFG-geförderten und patentierten System haben wir den Schall um die Hälfte reduziert, damit die Anlagen selbst in eng bebauten Wohngebieten eingesetzt werden können”, erklärt Sutterlüty.

“Wir bleiben im B2B-Segment”

Aufgrund der Außeninstallation liegt der Fokus von EnerCube aktuell klar auf Mehrparteienhäusern im suburbanen Bereich. “Wir arbeiten aber auch an einer Lösung für den innerstädtischen Bereich”, verraten die beiden Gründer. Klar ist für sie aber: “Wir bleiben im B2B-Segment mit größeren Wohneinheiten. Dort ist unser System richtig skalierbar. Für Einfamilienhäuser gibt es schon kostengünstige Lösungen am Markt – da wollen wir nicht mitspielen. Bei großen Wohnanlagen tun sich andere Hersteller dagegen schwer mit standardisierten Lösungen.”

Großes Immobilienunternehmen erteilt Großaufträge

Und das Konzept geht wirtschaftlich auf. Im Februar 2023 gegründet, kommt EnerCube dieses Jahr auf zehn Module für insgesamt 200 Wohneinheiten – allesamt für ein bekanntes, großes Immobilienunternehmen. Im kommenden Jahr gibt es bereits Zusagen für Aufträge von über 30 Modulen. “Wir haben ein siebenstelliges Auftragsvolumen und sind Cashflow-positiv”, so Riedl.

Bis zu 80 Module im Jahr im EnerCube-Werk

Doch es gibt natürlich auch klare Wachstumspläne. Das maximale Produktionsvolumen in der Werkshalle in Salzburg liege bei 80 Einheiten pro Jahr, sagt der Gründer: “Wir haben auch schon Überlegungen für eine Produktionserweiterung.” Aktuell fertigt das Team seine Systeme hauptsächlich für Deutschland. Zielmarkt ist aber der gesamte DACH-Raum – und perspektivisch noch mehr.

“Ohne aws Preseed wäre das alles gar nicht möglich gewesen”

In der Finanzierung von all dem verzichtete EnerCube bislang auf klassische Startup-Investments. “Die Überlegung besteht aber für die Zukunft, um noch schneller skalieren zu können”, erklärt Riedl. Kapital von außen holte sich das Startup aber durchaus. “Wir haben das Material für unseren Prototypen über aws Preseed finanziert. Ohne das wäre das alles gar nicht möglich gewesen. So konnten wir schon aus der Garage hinaus das Produkt erfolgreich am Markt platzieren”, erzählen die Gründer.

Auch aws Seedfinancing und hilfreiche Workshops für EnerCube

Mittlerweile hat EnerCube auch eine aws-Seedfinancing-Förderung über die Programmschiene Innovative Solutions in Anspruch genommen, um den Ausbau voranzutreiben. Mit diesem Seed-Förderprogramm unterstützt die aws innovative Gründungsideen, die über die Unternehmensgrenzen hinaus einen positiven gesellschaftlichen Impact bewirken. Der Fokus liegt auf skalierbaren Geschäftsmodellen. Und auch sonst half die aws dem Startup in mehreren Bereichen weiter, wie Sutterlüty sagt: “Die Workshops waren für uns sehr hilfreich, etwa beim Thema IP. Das hat uns einen klaren Anreiz gebracht, Patente einzureichen und dieses Thema stärker anzugehen.” Denn auch bei der Weiterentwicklung des Produkts, hat EnerCube noch einiges vor.

*Disclaimer: Das Porträt entstand in Kooperation mit der Austria Wirtschaftsservice (aws).

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Dunkle E-Zukunft für VW? Das machen internationale E-Automarken anders

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Dunkle E-Zukunft für VW? Das machen internationale E-Automarken anders

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Dunkle E-Zukunft für VW? Das machen internationale E-Automarken anders

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Dunkle E-Zukunft für VW? Das machen internationale E-Automarken anders

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Dunkle E-Zukunft für VW? Das machen internationale E-Automarken anders

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Dunkle E-Zukunft für VW? Das machen internationale E-Automarken anders

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Dunkle E-Zukunft für VW? Das machen internationale E-Automarken anders

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Dunkle E-Zukunft für VW? Das machen internationale E-Automarken anders

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Dunkle E-Zukunft für VW? Das machen internationale E-Automarken anders