15.02.2023

Marswalk: So erstellen Unternehmen ein TikTok-Video

Warum das soziale Netzwerk für Unternehmen immer wichtiger wird und welche Kriterien für die Erstellung eines Videos gelten, erklären die beiden Founder der TikTok-Agentur Marswalk Media Tim Baumgärtner und Victor Vecsei.
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Marswalk, TikTok, wie drehe ich ein TikTok Video, Tik Tok Video drehen,
(c) Adam Jovanovic - Das Marswalk-Team streicht die Wichtigkeit von TikTok hervor und gibt Tipps.

TikTok nimmt für Unternehmen eine immer wichtigerer Rolle ein. Trotz mancher Kritikpunkte – Nähe zur chinesischen Regierung und Zensur – ist der Erfolg des sozialen Netzwerks nicht zu leugnen. Die App ist inzwischen in mehr als 140 Ländern und 39 Sprachen verfügbar. In den USA gibt es monatlich über 136,5 Millionen User:innen, in Deutschland über 19 Millionen und in Österreich mehr als 1,2 Millionen.

Kein Wunder, dass die Geschäftswelt den Kanal zu Marketingzwecken entdeckt hat oder gerade dabei ist, dies zu tun.

Marswalk: „Generation Z erreichen“

Die politischen Implikationen, mit denen TikTok zu kämpfen hat, sei bei Kund:innen der TikTok-Agentur Marswalk selten ein Thema.

„Fakt ist, 80 Prozent der jungen Zielgruppe lässt sich nicht davon abhalten, TikTok zu nutzen“, sagt Tim Baumgärtner, Co-Founder von Marswalk Media. „Wir werden öfter auf dieses Thema angesprochen, aber da gibt es keine großen Bedenken.“

Das Wiener Startup, das von Baumgärtner gemeinsam mit Victor Vecsei gegründet wurde, führt mit allen potentiellen Kunden, die es mit Bedacht auswählt, ein erstes Gespräch über das soziale Netzwerk, wo alles erklärt wird. In erster Linie geht es darum, eine neue und vor allem sonst schwer zu erreichende junge Zielgruppe zu akquirieren: Die Generation Z, die in baldiger Zukunft eine enorm wichtige Größe beim Konsum darstellen wird, so die Idee.

Jugend googelt nicht mehr

„Manche unserer Kunden haben Probleme, jüngere Zielgruppen anzusprechen“, erklärt Vecsei, der selbst ein Teil dieser jungen Generation ist. „Wir suchen heutzutage nicht mehr auf Google, sondern über TikTok. Wenn dort eine Location oder etwas anderes nicht vertreten ist, dann finde ich es nicht.“

Mit ihren Video-Kampagnen konnte Marswalk, eigenen Angaben nach, für ihre Kunden Sales-Ziele deutlich übertreffen oder auch neue Bewerbungen initiieren, was die Wichtigkeit des asiatische-stämmigen Netzwerks zeige.

Kriterien für ein TikTok-Video

Für die Erstellung eines TikTok-Videos sind diverse Kriterien wichtig, damit es viral geht, weiß Baumgärtner. Es muss ein kurzes Video mit prägnantem Sound sein, alle zwei Sekunden müsse „etwas passieren“, damit die Aufmerksamkeitsspanne aufrecht bleibt. Sonst würden User:innen gleich weiterscrollen. Es brauche zudem Menschen vor der Kamera, die in maximal 15 Sekunden interagieren und auch emotionale Aspekte darstellen.

Zusätzlich zum Content-Erstellung-Skill verfügt die Agentur über ein großes Influencer-Netzwerk (250.000 Creators). Dabei pendelt die einzelne Follower-Anzahl zwischen 10.000 und 45 Millionen.

TUI und Caritas als Kunden

Das bisher eigenfinanzierte Startup, das seit einem Jahr besteht, verfügt bereits über namhafte Kunden, wie TUI, RMA, Hermann Fleischlos, NÖM, Webster University Vienna und die Caritas. Zudem hat Marswalk das Krankenhaus Hietzing und den Gesundheitsverbund dabei unterstützt, neue Bewerber zu auf Jobinserate zu erhalten.

„Für die ‚Webster Private University‘ generieren wir jeden Monat 100 potentielle Bewerbungen und haben den größten TikTok-Unikanal Europas mit über 21 Tausend Followern aufgebaut und über 18 Millionen Aufrufe generiert“, erzählt Vecsei. „Für die Caritas und NÖM waren es innerhalb von drei Monaten jeweils über drei Millionen Aufrufe.“

Aktuell befindet man sich in Gesprächen mit diversen Business-Angels und erhält Anfragen, von Investoren – wobei da keine Eile zu herrschen scheint, weil man sich über den eigenen Cashflow finanziert.

Mit TikTok gegen Fachkräftemangel?

Weitere Pläne des Teams, das ein Durchschnittsalter von 23 Jahren aufweist, beinhalten, sich im Health-Bereich zu etablieren und aufgrund des Fachkräftemangels aktiv zu helfen. Durch Job-Inserate auf dem sozialen Netzwerk möchte man etwa für mehr Bewerber:innen sorgen.

„Unser Ziel ist es einfach, die meisten Betriebe auf TikTok zu bringen und sie zu unterstützen, neue Zielgruppen anzusprechen“, so beide Founder abschließend. „Für die Awareness ist es heutzutage für Unternehmen einfach unabdingbar, auf TikTok vertreten zu sein.“

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Dahinter steckt ein weltweit tätiges Team aus externen Expertinnen und Experten, die sogenannten FinTech Scouts. Diese beobachten im Auftrag der Bank von London, New York, Singapur und Delhi aus relevante technologische Innovationen und Entwicklungen – und sollen der Bank direkten Zugang zu den relevanten Anbietern des weltweiten Technologie-Ökosystems verschaffen.

FinTech-Scouts sollen neue Impulse liefern

„Die FinTech-Scouts sind für uns Partner, mit deren Hilfe wir besser verstehen, welche Anwendungsfälle und Geschäftsmodelle sich um Technologien herum entwickeln, welche davon wir nachahmen oder sogar kopieren können, wo wir Kooperationen und Partnerschaften anstreben können oder wo wir sie nur als eine Art Ideenpool für künftige Unternehmungen nutzen können“, erläutert Christian Wolf, Head of Strategic Partnerships & Ecosystems bei der RBI, im brutkasten-Interview.

Diese Woche stelle die RBI das Ende 2024 gestartete Programm in Wien vor. Mehrere der Scouts waren dazu vor Ort und gaben Einblicke in aktuelle FinTech-Trends.


KI im Bankenbereich

So etwa Aditi Subbarao, die als Global Financial Services Lead beim KI-Startup Instabase in London fungiert. Sie stellte wichtige KI-Anwendungsfälle im Bankenbereich vor. Diese sind vielfältig und umfassen unter anderem Risikomanagement, Kundenkommunikation, operative Effizienzsteigerungen oder Compliance-Themen wie Geldwäsche-Monitoring.

Embedded Finance

Ein anderes großes Thema ist Embedded Finance: Darunter versteht man die nahtlose Einbettung von Finanzdienstleistungen in andere, oft branchenfremde Plattformen und Angebote. Einblicke in diesen Bereich gab FinTech-Scout Varija Raj, Product Manager bei Lendable in London. Sie berichtete unter anderem, dass Unternehmen wie Samsung, Visa oder Mastercard in den Bereich mobiler Zahlungen einsteigen und dass „Buy Now Pay Later“-Anbieter wie Klarna, Splitit oder LeanPay manchen Händlern erhebliche Umsatzsteigerungen bescheren.

Stablecoins

Einen weiteren Trend beleuchtete Akshat Mittal, General Manager of Core Payments bei Revolut in Delhi: Stablecoins – also Kryptowährungen, die 1:1 an reale Währungen wie den US-Dollar oder den Euro gekoppelt sind. Sie können in Staaten mit hohen Preissteigerungen als Inflationsschutz und Alternative zu den Landeswährungen fungieren. Aus der Perspektive von Banken wiederum verbessern sie die Liquidität.

„Ich nehme also am globalen Fintech-Scout-Programm teil, weil ich erstens seit 15 Jahren mit Startups zu tun habe und zweitens wissen wollte, wie eine Großbank die neuen Innovationen, an denen die Startups arbeiten, integrieren kann“, erläutert Mittal gegenüber brutkasten. „Schließlich sucht jedes Startup nach einem ‚Killer‘-Use-Case, den eine große Bank mit Sicherheit bieten kann.“

Personal Finance

Ebenfalls behandelt wurde das Thema Personal Finance. Dazu stellte Daniel Minarik, Chief Data & Innovation Officer der RBI-Tochter Tatra banka in Bratislava, eine App vor, bei der es um finanzielles Wohlbefinden und Fachwissen aus dem Finanzbereich geht. Außerdem ging Minarik auf die Themen Web 3.0 und IT-Infrastruktur der Zukunft, auf Quanten-Computing und die damit verbundenen Auswirkungen auf Kryptografie ein.


Zu den weiteren Fokusbereichen des Programms neben KI, digitalen Assets, Embedded Finance und Financial Inclusion zählen außerdem Sustainable Technologies und RegTech. Was sind nun die nächsten Schritte im Programm? „Wir haben unseren Scouts die Fokusbereiche kommuniziert und wollen jetzt spezifische Lösungen finden. Wir wollen das Programm aber auch intern in unseren anderen Tochterbanken ausweiten, denn schließlich stehen alle vor denselben Herausforderungen – wie reagieren wir auf relevante technologische Fortschritte?“, erläutert Christian Wolf im brutkasten-Gespräch.

Die Erwartungshaltung an die Scouts ist jedenfalls klar: „Die Scouts sind nicht nur unsere Augen und Ohren vor Ort, sondern wir verstehen die bestens vernetzten Experten auch als Türöffner, um attraktive Partner aus dem Technologie-Umfeld nach Österreich zu bringen – sie sind sozusagen die FinTech-Delegierten in aller Welt.“

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