02.01.2023

Warum das AMS 2022 Philosoph:innen auf die Mangelberufsliste gesetzt hat

2022 stand in Oberösterreich der Beruf des/der Philosoph:in auf der Mangelberufsliste. In einem neuen Blogartikel klärt AMS-Chef Johannes Kopf auf, wie es dazu kam.
/artikel/ams-philosophinnen-mangelberufsliste
Cropped image of a Socrates bust for use in philosophy-related templates etc. Bust carved by by Victor Wager from a model by Paul Montford, University of Western Australia, Crawley, Western Australia.
Sokrates war kein Lagerlogistiker | Foto: Greg O'Beirne/Wikimedia | Lizenz: GFDL / Creative Commons

Der Fachkräftemangel ist in der österreichischen Wirtschaft allgegenwärtig: Es gibt kaum mehr eine Branche, die nicht von Schwierigkeiten beim Besetzen von ausgeschriebenen Stellen berichtet. Eine Berufsgruppe, die 2022 in Oberösterreich auf der Mangelberufsliste landete, überraschte dann aber doch ein wenig: Die Philosoph:innen.

Rechtlich gesehen ist die Mangelberufsliste eine Verordnung des Bundeministers für Arbeit – und sie regelt, welche ausländischen Fachkräfte erleichtert eine Rot-Weiß-Rot Karte ausgestellt bekommen. Erstellt wird sie – grob gesagt – auf Basis der beim Arbeitsmarktservice (AMS) gemeldeten offenen Stellen des Vorjahres. Zusätzlich zu österreichweit gesuchten Berufen gibt es noch bundesländerspezifische Nennungen.

Im Vorjahr standen 68 Berufe bundesweit auf der Liste. In acht Bundesländern kamen weitere Berufe dazu – am meisten in Oberösterreich, das 49 weitere Einträge auf die Liste vornahm. Darunter befanden sich auch die eingangs erwähnten Philosoph:innen.

Mit dem Jahreswechsel gibt es nun eine neue Mangelberufsliste – und anlässlich ihrer Veröffentlichung räumte AMS-Chef Johannes Kopf in in einem Blogartikel einen Fehler bei der Vorjahresliste ein.

Aktuell nur eine offene Stelle für Philosoph:innen in Österreich

Denn tatsächlich ist der Fachkräftemangel bei den Philosoph:innen gar nicht so groß: Aktuell sei in Wirklichkeit in Österreich nur eine einzige Stelle für diese Berufsgruppe ausgeschrieben, schreibt Kopf in seinem Artikel. Aber wie landeten die Philosoph:innen dann auf der Mangelberufsliste?

Der Grund liegt in der sogenannten “Berufssystematik”, einer Art Regelwerk zu Definition von Berufen, die das AMS zur Erstellung der Liste heranzieht. Und diese Systematik basiert auf dem erstmals 1961 veröffentlichten „Systematischen Verzeichnis der Berufe“ des statistischen Zentralamtes”, wie AMS-Chef Kopf in seinem Blogeintrag erläutert.

Aktuell enhält diese Systematik rund 500 unterschiedliche Oberberufe, denen wiederum etwa 4.000 Spezialberufe zugeordnet sind. Ein Oberberuf ist demanch “Schlosser_in im Metallbereich”, ein dazuzgehöriger Spezialberuf wäre etwa “Maschinenschlosser_in”.

Logik vs. Logistik

Und damit sind wir auch schon beim Thema: Denn ein anderer dieser Oberberufe ist eben der oder die “Philosoph_in”. Und auch diesem Oberberuf sind zahlreiche Spezialberufe zugeordnet. Einer davon: Der oder die Logistiker:in. Was am ersten Blick nicht besonders schlüssig erscheint, geht es bei der Logistik doch um den Transport oder die Lagerung von Gütern.

Allerdings: “Logistiker” ist auch eine veraltete Berufsbezeichnung für Logiker:innen, also jenen Wissenschaftler:innen, die sich mit den Gesetzen der Logik beschäftigen. Was traditionell eine Teildisziplin der Philosophie ist.

Im AMS wurden dann freie Stellen aus dem Transportwesen zunehmend mit dem Begriff “Logistiker:innen” eingeordnet – und somit der Überkategorie “Philosoph:innen”. Richtig gemäß der Berufssystematik wäre laut AMS-Chef Kopf übrigens Betriebslogistikkaufmann/-frau, Lagerlogistiker_in oder Logistikmanager_in gewesen. Die Fehlzuordnung wurde so häufig vorgenommen, dass es die Philosoph:innen schließlich im Industrie-Bundesland Oberösterreich auf die Mangelberufsliste 2022 schafften.

Weitere Folgen hatte der Irrtum übrigens laut Kopf nicht. Der Fehler wurde aufgeklärt und es kam zu keinen weiteren falschen Zuordnungen mehr. Anträge auf eine Rot-Weiß-Rot-Karte von Philosoph:innen gab es in Oberösterreich im gesamten Jahr 2022 keine. Auf der Mangelberufsliste für 2023 stehen die Philosoph:innen jetzt nicht mehr, dafür aber fast 100 andere Berufe.

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Der Gründungspreis PHÖNIX ist in der österreichischen Innovationslandschaft fest verankert. Die Auszeichnung wird bereits seit 2012 vergeben und zeichnet jedes Jahr die besten Start-ups, Spin-offs, Prototypen und Female Entrepreneurs aus Österreich aus.

Zu den Preisträger:innen im letzten Jahr zählte unter anderem das Wiener Start-up Inmox GmbH, das eine Sensortechnologie entwickelt, die es erlaubt, den Zustand von Getrieben kontinuierlich und in Echtzeit zu überwachen. Die Kategorie “Spin-off” konnte hingegen die Quantum Technology Laboratories GmbH für sich entscheiden, die Teleskope mit Quantenempfängern und Satelliten-Tracking-Software entwirft. Der Gründungspreis in der Kategorie “Prototyp” ging an das Projekt “Abfall zu Abwasch” der Universität Graz. Daniela Buchmayr vom Klosterneuburger BioTech-Start-up Sarcura wurde hingegen als Female Entrepreneur ausgezeichnet.

“Der Gründungspreis PHÖNIX ist eine wichtige Auszeichnung für Gründungsprojekte und spielt dabei eine tragende Rolle, um herausragende Projekte hervorzuheben und ihnen eine breite Sichtbarkeit zu verleihen. Unser Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Präsentation der Vielfalt des Wissenstransfers”, so die aws Geschäftsführung – rund um Edeltraud Stiftinger und Bernhard Sagmeister.

Neue Ausschreibung startet für 4 Kategorien

In einer neuen Ausschreibungsrunde des Österreichischen Gründungspreis PHÖNIX werden nun wieder die besten Start-ups, Spin-offs, Forschungsteams mit Prototypenprojekten sowie Female Entrepreneurs Österreichs gesucht. Der Österreichische Gründungspreis PHÖNIX wird in den folgenden vier Kategorien vergeben:

Female Entrepreneurs

Diese Kategorie soll ein Signal setzen, um „role models“ zu etablieren: Potenziale von Frauen werden gerade im Bereich von High-Tech Gründungen noch zu selten genutzt. In dieser Kategorie nehmen alle Projekte teil, bei welchen mindestens eine Frau als Forscherin, Gründerin oder Geschäftsführerin federführend involviert ist.

Start-up

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Spin-off

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Prototypen

Für diese Kategorie sind Universitäten, öffentliche Forschungseinrichtungen und Jungunternehmen, die bei einem Start-up-, Spin-off- oder Prototypenförderungsprogramm ab 1. Jänner 2018 gefördert wurden, berechtigt teilzunehmen. Die Umsetzbarkeit von Innovationen wird mittels „Modellen“ oder Prototypen aufgezeigt und kann somit die Verwertung für Gesellschaft und Wirtschaft beschleunigen.

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Die Auswahl der Gewinnerinnen und Gewinner erfolgt durch eine international besetzte Fachjury. Im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft und des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung wird der Gründungspreis PHÖNIX von der Austria Wirtschaftsservice (aws) in Kooperation mit der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und der Industriellen Vereinigung (IV) organisiert.


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