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Die Grazer Gründer:innen bewerten den Gründungsstandort grundsätzlich positiv, aber in nahezu allen belangen schwächer als vergangenes Jahr. Das geht aus dem Grazer Startup Barometer 2022 hervor. An der jährlichen Befragung von Ideentriebwerk, Karl-Franzens-Universität und Gründungsgarage nahmen im Sommer 81 Personen teil. Befragt wurden Gründer:innen, Startup-Interessierte, Mitarbeiter:innen von Startups, Investor:innen und Startup-Berater:innen aus dem Großraum Graz.
Leichter Rückgang in fast allen Teilbereichen
Insgesamt wird der Gründungsstandort von den Grazer Gründer:innen im Durchschnitt mit 5,10 von 7 bewertet. Das entspricht einem leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (5,25). Auch in den Unterkategorien liegen die Bewertungen jeweils leicht unter den Vorjahrswerten (siehe Grafik) mit Ausnahme des Aspekts Vernetzung, der jedoch unter dem bisherigen Höchstwert aus 2019 bleibt. Den stärksten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr gibt es im Bereich Büro-Infrastruktur.
Weiterhin große Wachstumspläne
Nach wie vor tendenziell optimistisch, aber im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls verhaltener sind die Grazer Startups bei ihren Wachstumsplänen. 44 Prozent möchten ihren Umsatz in den nächsten drei Jahren mindestens verdoppeln (2021: 51 Prozent). 32 Prozent planen, zwischen 50 und 100 Prozent des Umsatzes zuzulegen (2021: 41 Prozent). Es bleiben also 18 Prozent der Jungunternehmen (2021: acht Prozent), die in den kommenden drei Jahren mit unter 50 Prozent Wachstum rechnen.
Derzeit beschäftigen die befragten Startups im Schnitt 6,65 Mitarbeiter:innen (3,94 Vollzeit und 2,71 Teilzeit). In den zwölf Monaten ab der Befragung zum Grazer Startup Barometer 2022 wollten die Startups mindestens 100 neue Jobs schaffen bzw. durchschnittlich 2,94 Mitarbeiter:innen pro Startup neu einstellen. Im Vergleich zu 2021 fällt dieser geplante Zuwachs deutlich niedriger aus (3,66 Mitarbeiter:innen), im Vergleich zu 2020 ist er jedoch höher (2,49 Mitarbeiter:innen). 18 Prozent der Startups erwarten für 2023 einen Mitarbeiter:innenzuwachs von mehr als fünf Personen (2021: 32 Prozent).
Grazer Startup Barometer 2022: Internationale Vernetzung und Sichtbarkeit noch immer größte Herausforderung
Gar nicht wenige Grazer Startups wollen ihre Wachstumpläne ohne externes Kapital umsetzen. Eine Mehrheit von 65 Prozent plant allerdings eine Finanzierungsrunde in den zwölf Monaten ab Befragung. Etwa die Hälfte davon will bis zu 500.000 Euro, die andere mehr als das einsammeln. Als größten Herausforderungen sehen die Grazer Startups derzeit die Kund:innenakquise (47 Prozent), die Liquidität (38 Prozent) und die Produktentwicklung (38 Prozent). Als größte Herausforderungen am Standort Graz sehen die Startups zum wiederholten Mal die internationale Vernetzung und Sichtbarkeit.