23.05.2022

Beteiligungsfreibetrag ist politische Top-Priorität der heimischen Startup-Szene

Was ist das wichtigste ToDo für den neuen Wirtschaftsminister und den neuen Digitalisierungsstaatssekretär? Unter Vertreter:innen der heimischen Startup-Szene besteht Einigkeit.
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Beteiligungsfreibetrag - Hannah Wundsam, Laura Egg und Kambis Kohansal Vajargah nennen die selbe Top-Priorität in der Startup-Politik
Hannah Wundsam, Laura Egg und Kambis Kohansal Vajargah nennen die selbe Top-Priorität in der Startup-Politik

Martin Kocher ist als Wirtschaftsminister und Florian Tursky als Digitalisierungsstaatssekretär nun seit einigen Tagen im Amt. Inzwischen dürften die beiden sich also auch ein Bild von den Baustellen gemacht haben, die sie von ihrer Vorgängerin Margarete Schramböck übernommen haben. Wir haben uns trotzdem noch einmal bei zentralen Player:innen der Szene erkundigt welche die wichtigsten dieser Baustellen spezifisch im Startup-Bereich sind. Und wir haben gefragt, was die Top-Priorität ist – mit einem ziemlich eindeutigen Ergebnis: Es ist der Beteiligungsfreibetrag.

Zumindest wird diese Maßnahme von Hannah Wundsam, Managing Director AustrianStartups, Laura Egg, Geschäftsführerin der aaia (Austrian Angel Investors Association) und Kambis Kohansal Vajargah, Head of Startup Services der WKÖ, auf Nachfrage ganz oben genannt. Auch die Startup-Beauftragte Lisa Fassl meinte kürzlich im Interview, der Beteiligungsfreibetrag sei die Maßnahme mit der höchsten Priorität.

Deswegen wird der Beteiligungsfreibetrag als Top-Priorität gesehen

Bei diesem handelt es sich um einen Freibetrag pro Investor:in, der von der jeweiligen Einkommensteuer abgeschrieben werden kann. Konkret gefordert werden von den heimischen Institutionen hier “mindestens” 100.000 Euro auf fünf Jahre. “Durch steuerliche Erleichterungen für private Investor:innen wird die Wirtschaft gefördert, Investments generell attraktiver und zusätzliches Kapital für Startups und KMUs mobilisiert. Zudem profitiert der Staat mittel- und langfristig und innerhalb von sieben Jahren rechnet sich die Einführung auch finanziell”, erklärt dazu Laura Egg.

Zuständigkeit im Finanzministerium

In einem brutkasten-Interview knapp vor ihrem Rücktritt als Wirtschaftsministerin sagte Margarete Schramböck übrigens sie wolle sich zwar für den Beteiligungsfreibetrag einsetzen, doch sie betonte: “Das liegt in der Verantwortung des Finanzministeriums”. Hier könnte es zum Vorteil werden, dass das neue Digitalisierungsstaatssekretariat im Finanzministerium angesiedelt ist. Florian Tursky könnte zudem als ehemaliger Startup-CEO für das Thema sensibilisiert sein.

Auch Rechtsform, Lohnnebenkosten und Mitarbeiterbeteiligung hoch im Kurs

Natürlich ist diese Maßnahme nicht die einzige, die von Wundsam, Egg und Kohansal Vajargah genannt wird. “Seit der Publizierung der ersten Austrian Startup Agenda 2017 sprechen wir über dieselben notwendigen Veränderungen im Ökosystem. Einige Ansätze haben es auch ins Regierungsprogramm geschafft. Jetzt muss es endlich in die Umsetzung gehen”, erinnert Hannah Wundsam. “Nachdem 2021 geprägt war von einer rekordträchtig niedrigen Arbeitslosigkeit und großem Fachkräftemangel, gibt es jetzt endlich Bewegung in der Reform der Rot-Weiß-Rot Karte. Um auf die wirtschaftlichen Herausforderungen 2022 einzugehen, müssen jetzt weitere Schritte gesetzt werden, die schnell Wirkung zeigen”. Neben dem bereits genannten Beteiligungsfreibetrag, der “rechtzeitig einer schrumpfenden Investmentlandschaft entgegenwirken” soll, sei eine Senkung der Lohnnebenkosten ein großer Wunsch der Szene mit direkter Wirkung.

Laura Egg sieht zusammen mit dem Beteiligungsfreibetrag die Einführung der neuen Rechtsform, wo bekanntlich bereits ein Entwurf vorliegt, der aber in der Szene nur mäßig ankam, als oberste Priorität. Auch Kambis Kohansal Vajargah nennt die Einführung der neuen Rechtsform “bzw. die Entbürokratisierung bestehender Rechtsformen” ganz oben. Zudem sieht er ein zeitgemäßes Mitarbeiterbeteiligungsmodell als Top-Priorität, ebenso wie “die Stärkung des vorbörslichen Kapitalmarktes über einen eigenen Dachfonds, der das derzeit still liegende Kapital von institutionellen Investoren wie Pensionskassen, Versicherungen und Stiftungen mobilisiert”. Auch ein leichter und schnellerer Zugang für internationale Studierende in Österreich, um Startups zu gründen, im Zuge der Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte zählt du den zentralen Anliegen des Head of Startup Services.

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Man sieht wie ein E-Auto aufgeladen wird von ELOOP
(c) Eloop

Mehr als 200 Teslas sind derzeit noch für Eloop unterwegs. Mit seiner in den vergangenen Jahren sukzessive wachsenden Flotte hat es das Wiener Carsharing-Startup geschafft, eine Größe im heimischen Markt zu werden. Mit der Tokenisierung von Fahrzeugen sorgte das Unternehmen in nicht nur für viel Aufmerksamkeit im Krypto-Segment, sondern auch für eine stärkere Kundenbindung. Das Konzept zog auch einige Investor:innen an – erst im vergangenen September verkündete das Startup zuletzt ein Millioneninvestment – bei weitem nicht das erste.

“Wachstum nur schwer möglich”

Doch wie es in einer Mail des Startups an Crowdinvestor:innen heißt, stellt Eloop den Flottenbetrieb nun gänzlich ein. Das Geschäft lasse sich momentan nicht profitabel betreiben, heißt es dort. In den aktuellen Marktbedingungen sei ein Wachstum “nur schwer möglich”. “Deshalb mussten wir uns schweren Herzens dazu entscheiden, das Carsharing einzustellen, auch wenn wir nach wie vor daran glauben, dass das die Zukunft der urbanen Mobilität sein wird”, so das Team.

Schäden an Fahrzeugen als finanzielles Problem für Eloop

Als problematischen Kostenpunkt führt Eloop dabei auch Schäden an Fahrzeugen an, die teilweise nicht von der Versicherung gedeckt seien. Man habe “vermehrt mit schweren Fahrzeugschäden bis zu Totalschäden zu kämpfen”. “In vielen Fällen, wie z.B. Account-Weitergabe an unter 23-Jährige, steigt die Versicherung aus und Eloop trägt die gesamten Kosten”, heißt es in der Mail. “Schäden dieser Art eliminieren allerdings jegliche operativen Gewinne und erhöhen zusätzlich die Versicherungskosten.”

Sanierungsverfahren angekündigt: Eloop-Crowdinvestor:innen dürften um Geld umfallen

Neben der Einstellung des Sharing-Angebots kündigt das Startup auch die Beantragung eines Sanierungsverfahrens an, ist also offensichtlich insolvent. Ein entsprechender Antrag scheint aktuell noch nicht öffentlich auf. Gerade die Crowdinvestor:innen, an die sich die Mail richtet, dürften bei einem solchen Verfahren um ihr Geld umfallen, wie auch seitens des Startups eingeräumt wird. “Das Investment und die damit verbundenen Zinsansprüche sind nachrangig. Das bedeutet bei einer Insolvenz, dass erst die anderen Gläubiger vollständig befriedigt werden müssen, bevor Zahlungen an die Crowd geleistet werden dürfen”, heißt es in der Mail.

“Teilbetriebsschließung” – künftig wohl Fokus auf Plattform zur Tokenisierung von Maschinen geplant

Man wolle den Schaden der Crowdinvestor:innen aber minimieren, indem man sie “bei der Weiterführung des Eloop-Networks” integriere. Das Startup spricht bei der Einstellung des Carsharing-Betriebs auch von einer “Teilbetriebsschließung”. Erst im März hat das Startup ein neues Geschäftsmodell präsentiert, wie brutkasten berichtete: Eine Plattform zur Tokenisierung von Maschinen. Ob es tatsächlich damit weitergeht hängt freilich davon ab, ob das Sanierungsverfahren angenommen und in weiterer Folge erfolgreich umgesetzt wird.

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