06.12.2021

LGT Capital Partners: Private Equity rückt bei Privatinvestoren in den Fokus

Mit Private Equity sind gute Renditen möglich, man kann aber auch viel Geld verlieren und ist langfristig gebunden, erklärt Marcel Dillier von LGT Capital Partners.
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Marcel Dillier von LGT Capital Partners © Maximilian Rosenberger
Marcel Dillier von LGT Capital Partners © Maximilian Rosenberger

Über die LGT Capital Partners investiert die LGT Privatbank auch in Private Equity, also direkt in wachstumsstarke Unternehmen. 45 Milliarden Euro verwaltet LGT in dieser Assetklasse, die zunehmend auch für Privatinvestoren interessant wird. Das Investment ist mit hohen Risiken verbunden, die aber auch gute Renditen in Aussicht stellen, “wenn man es richtig macht”, erklärt Marcel Dillier, Partner bei LGT Capital Partners im Gespräch mit dem brutkasten.

Was macht Private Equity als Anlageklasse aus?

Marcel Dillier: Wir verwalten 45 Milliarden Euro in Private Equity Vermögenswerten weltweit für institutionelle Investoren und Kunden der LGT Privatbank. Private Equity hat über längere Frist bei uns jährliche Renditen von 11 Prozent netto erzielt und damit den börsennotierten Aktienmarkt um circa 4,5 Prozent pro Jahr übertroffen. Private Equity ist also ein wichtiges renditesteigerndes Element im Portfoliokontext – wenn man es richtig macht. Wenn man es falsch macht, erzielt man negative Renditen. Die Spanne zwischen der besten Private Equity Anlage und der schlechtesten ist sehr breit. Private Equity als Anlageklasse heißt nicht per se gute Renditen.

In welche Unternehmen investiert die LGT?

Dillier: Wie es der Name schon sagt: Es sind private Unternehmen, in die man investiert. Das Portfolio der LGT ist weltweit diversifiziert – USA, Europa, Asien – und vor allem in Sektoren, die weniger zyklisch sind: Gesundheitswesen, Software Services, weniger zyklische Industriesektoren, weil wir ein stabiles Portfolio haben wollen, das sich auch in diesen Zeiten gut hält. Wir investieren derzeit in über mehrere Tausend Portfoliounternehmen weltweit.

Sind da auch Startups dabei?

Dillier: Es geht nicht um Startups, sondern Unternehmen in der Wachstumsphase, die schon Produkte am Markt haben und profitabel sind. Startups tragen ein sehr hohes Risiko, sind also weniger in unserem Fokus. Auch bei Wachstumsunternehmen gibt es Verlierer, aber die wenigen Gewinner, die man hat, überkompensieren das deutlich. Auch hier ist unser Ansatz eine breite Diversifikation weltweit.

Wie hat sich Private Equity als Anlageklasse in den letzten Jahren entwickelt?

Dillier: Allgemein ist Private Equity bei institutionellen Investoren schon sehr lange beliebt und ein wichtiger Portfoliobestandteil. Auch bei Privatinvestoren rückt diese Anlageklasse immer mehr in den Fokus. Es wird viel über die Renditen berichtet, die man damit erzielen kann. Es wird aber weniger darüber geschrieben, dass man auch Geld damit verlieren kann und Private Equity-Investoren langfristig gebunden sind und einen illiquiden Vermögenswert erhalten. Wie bei jeder Anlageklasse, ist es wichtig, sich genau anzuschauen, wo die Chancen und Risiken liegen.

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Hera (c) Microsoft

Seit Jahrzehnten erforscht die Wissenschaft unser Universum: vom ersten Schritt eines Menschen auf dem Mond bis hin zu Bildaufnahmen aus den Tiefen des Alls. Obwohl die Faszination für den Weltraum groß ist, sprengt der Kosmos mit seiner Größe und Komplexität zugleich unsere Vorstellungskraft.

Genau hier setzt Microsoft Österreich mit seinem neuen Weltraumprojekt an. Die im Oktober gestartete Hera-Mission hat das Ziel, die Erde vor potenziellen kosmischen Bedrohungen zu schützen. Darüber hinaus bringt sie mit dem interaktiven Hera Space Companion eine KI-gestützte Plattform, die Echtzeiteinblicke in das Weltall liefert und so das Wissen und die Begeisterung für den Weltraum in die breite Öffentlichkeit trägt.

Hera soll Asteroide abwehren

Im Oktober dieses Jahres startete Microsoft Österreich gemeinsam mit der Raumfahrtagentur JAXA (Japan Aerospace Exploration Agency) und der NASA (National Aeronautics and Space Administration) das Hera-Projekt. Ziel des Projekts ist der Aufbau eines planetaren Verteidigungssystems, um die Erde vor potenziellen Asteroideneinschlägen zu schützen. Laut Microsoft handle es sich bei Hera um die weltweit erste Testmission zur Abwehr von Asteroiden – auch bekannt als „Planetary Defense“.

Das Hera-Projekt basiert auf den Erkenntnissen der NASA-DART-Mission von 2022, die erfolgreich zeigte, dass Asteroiden gezielt von ihrer Bahn abgelenkt werden können. Mit diesem Wissen entwickelt Hera technologische Lösungen, um Asteroidenabwehr in die Praxis umzusetzen. Zudem wird das Projekt erstmals ein binäres Asteroidensystem detailliert erforschen und so neue wissenschaftliche Einblicke liefern.

Microsoft: “Beginn einer neuen Ära im Austausch wissenschaftlicher Erkenntnisse”

Das Hera-Projekt verfolgt nicht nur das Ziel der planetaren Verteidigung, sondern soll auch der breiten Öffentlichkeit Zugang zu den Erkenntnissen der Weltraumforschung ermöglichen. Gemeinsam mit der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), Impact AI und Terra Mater Studios entwickelte Microsoft dafür einen interaktiven KI-Assistent. Microsoft beschreibt dies als den „Beginn einer neuen Ära im Austausch wissenschaftlicher Erkenntnisse“.

Der sogenannte Hera Space Companion nutzt Künstliche Intelligenz, um Raumfahrt für alle erlebbar zu machen. Nutzer:innen können sich direkt mit dem virtuellen Assistenten austauschen, Entdeckungen in Echtzeit verfolgen und Einblicke in die Weltraummission gewinnen. Auf diese Weise bringt der Hera Space Companion wissenschaftliche Erkenntnisse zugänglich an die Menschen.

“Hera stellt eine neue Form der Wissenschaftskommunikation dar,“ sagt Markus Mooslechner, Konzeptentwickler bei Terra Mater Studios. „Sie bringt die Faszination der Raumfahrt direkt zu den Menschen und verwandelt den Zugang zur Wissenschaft in ein gemeinsames Erlebnis, das alle nachvollziehen können”.

KI-Plattform liefert neuesten Erkenntnisse der Weltallforschung

Die KI-Plattform des Hera Space Companion basiert auf Microsoft Azure. Bei der Verarbeitung der Anfragen greift der Raumfahrt-Assistent auf die aktuellsten wissenschaftlichen Daten der ESA zu. So werden präzise und aktuelle Antworten gewährleistet, die direkt auf den neuesten Erkenntnissen der Weltraumforschung basieren.

„Mit Hera haben wir gezeigt, dass Wissenschaft für alle zugänglich und spannend sein kann”, sagt Hermann Erlach, General Manager von Microsoft Österreich. “Dieses Projekt zeigt, dass KI nicht nur Lösungen für die Herausforderungen von heute bietet, sondern auch das Potenzial hat, die Art und Weise, wie wir Wissen erwerben und teilen, grundlegend zu verändern“.

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