✨ AI Kontextualisierung
Sie gilt schon lange als eine der technologischen Zukunftshoffnungen schlechthin: die Quantentechnologie. Doch auch wenn immer wieder Erfolge und Meilensteine vermeldet werden, gehen die Meinungen immer noch auseinander, wann es mit der Massentauglichkeit tatsächlich soweit ist. Zieht man das weltweit im Bereich investierte Kapital als Indikator heran, liegt die Vermutung nahe, dass es recht bald soweit ist. Denn wie McKinsey in seinem aktuellen “Quantum Technology Monitor” darlegt, stiegen die Investitionen zuletzt rasant an.
2021 bislang 2,1 Milliarden US-Dollar investiert
Konkret wurden laut McKinsey bis Anfang September 2021 weltweit rund 2,1 Milliarden US-Dollar Investments in Quantentechnologie öffentlich kommuniziert. Das ist dreimal soviel wie der hochgerechnete Gesamtbetrag im Jahr 2020. Offen ist dabei freilich, inwiefern der Anstieg auf den generellen Investment-Boom der vergangenen Monate zurückzuführen ist.
Mehr als 65 Prozent der Investitionen gingen an Hardware-Entwickler. Auch geografisch gibt es einen klaren Schwerpunkt: 40 Prozent aller von McKinsey erfassten Unternehmen und mehr als 60 Prozent der Startup-Investments im Quanten-Bereich sind in den USA zu finden. Bei den Patentanmeldungen führt allerdings China. Auch bei den öffentlichen Investments in Quantentechnologie liegt China mit rund 15 Milliarden US-Dollar vorne – gefolgt von der EU mit 7,2 Milliarden US-Dollar.
Wettbewerbsfähige Quantentechnologie ab 2025?
Bei McKinsey vermutet man, dass ab ca. 2025 tatsächlich wettbewerbsfähige Quantentechnologie-Produkte auf den Markt kommen könnten – doch die Prgnose hat noch eine relativ hohe Unsicherheit. “Wir werden immer mehr Akteure sehen, die von der vorwettbewerblichen Erkundung des Quanten-Conmputings zur wettbewerbsorientierten Forschung übergehen. All diese Entwicklungen werden von der Investorenlandschaft genau beobachtet. Nach allem, was wir momentan beobachten, wird es zu weiteren Rekord-Deals kommen. Es geht gerade erst los”, analysiert Anika Pflanzer, Quantenphysikerin und Partnerin in München.
Technologische Herausforderungen bestünden aktuell noch immer bei der Hardware-Entwicklung und Transparenz über den tatsächlichen wirtschaftlichen Nutzen. Entsprechend würden sich die Prognosen für die einzelnen Märkte in vergleichsweise breiten Korridoren bewegen. Wie groß diese Korridore sind, zeigt bereits ein zentraler Wert: Für den mit Abstand größte der Teilmärkte – Quantencomputing – schätzen die Studienverantwortlichen das Marktpotenzial bis 2040 auf neun bis 93 Milliarden Euro.