06.08.2021

Crypto Weekly #19: Ethereum-Upgrade ging live, Bitcoin am höchsten Stand seit Mai

In den vergangenen sieben Tagen drehte sich alles um den London Hard Fork bei Ethereum. Abseits dessen erreichte jedoch Bitcoin den höchsten Stand seit Mai. Außerdem: Weitere Regulierungsdiskussionen in den USA sowie News von Square, Bitpanda und Morpher.
/artikel/crypto-weekly-19
Ethereum
Ethereum | Foto: © Adobe Stock

Diese Krypto-Woche stand ganz im Zeichen von Ethereum und dem London Hard Fork, der am Donnerstag am Mainnet live ging. Doch auch abseits dessen ist einiges passiert: Bitcoin stieg zwischenzeitlich auf den höchsten Stand seit Mai – die Diskussion um Krypto-Regulierung in den USA hielt an. Und es gab News von Square, Bitpanda und Morpher. Aber zuerst, wie immer, der Blick auf…

…die Kurstafel:

NameKurs7-Tages-Performance
BitcoinBTC40.900 Dollar+5%
EthereumETH2.800 Dollar+18%
Binance CoinBNB340 Dollar+8 %
CardanoADA1,38 Dollar+9 %
XRPXRP0,73 Dollar+1 %
DogecoinDOGE0,20 Dollar+/-0 %
PolkadotDOT19,8 Dollar+36%
UniswapUNI25 Dollar+29 %
Alle Daten sind von coinmarketcap.com und am Stand von späten Freitagnachmittag/Kursveränderungen gegenüber Freitagnachmittag der Vorwoche

Bitcoin am höchsten Stand seit Mai

Für Bitcoin ging es nach der bereits starken Vorwoche mit einem Plus von 20 Prozent zunächst weiter aufwärts. Am Sonntag stieg der Kurs bis auf 42.541 Dollar – und erreichte damit den höchsten Stand seit Mitte Mai. In der neuen Woche bewegte sich der Kurs dann entlang der 40.000-Dollar-Marke. Das Wochentief lag am Donnerstag bei 37.589 Dollar, am Freitag stieg der Kurs dann aber vorübergehend wieder auf über 41.000 Dollar.

Ether rund um London-Upgrade mit starker Performance

Diese Woche stand aber ohnehin ganz im Zeichen von Ethereum: Das lange und durchaus kontrovers diskutierte London-Upgrade ging am Donnerstagnachmittag am Ethereum-Mainnet live. Und viele nahmen dies bereits im Vorfeld zum Anlass, um sich mit Ether einzudecken: In den beiden Wochen davor stieg der Kurs deutlich von 1.700 Dollar auf 2.700 Dollar am vergangenen Donnerstagnachmittag. Nach einem leichten Rücksetzer ging es dann weiter aufwärts bis auf über 2.800 Dollar. Diese Marke war zuletzt Anfang Juni überschritten worden.

Alle Hintergründe zum London Hard Fork und dessen wichtigstem Bestandteil EIP-1550 haben wir ausführlich in diesem Artikel beleuchtet. Daher nur kurz: Die wesentlichste Änderung, die das Upgrade mit sich brachte, war eine grundlegende Änderung der Gebührenstruktur – weg von einem auktionsbasierten Modell, hin zu einem Ansatz mit einer fixen Grundgebühr und Aufzahlungen zur Priorisierung von Transaktionen. Das soll für mehr Transparenz sorgen, sodass Ethereum-User für Transaktionen nicht mehr bezahlen als nötig. Gleichzeitig wird die Grundgebühr künftig vernichtet und geht nicht mehr an die Miner, was einen deflationären Druck auf die Kryptowährung Ether erzeugt – und ihren Wert langfristig erhöhen könnte.

Allerdings: Experten warnen vor zu hohen Erwartungen, was die unmittelbaren Effekte des Hard Forks etwa auf die Transaktionskosten angeht: „Es wird eine Weile dauern, vielleicht sogar Wochen, bis wir die wirklichen Auswirkungen des Upgrades sehen“, wird etwa Alex Svanevik, CEO der Analyseplattform Nansens, von Coindesk zitiert. Derzeit sei die Anzahl der EIP-1550-Transaktionen noch gering. Erst wenn die Features stärker genutzt würden, könne man mehr über die tatsächlichen Auswirkungen des Upgrades auf Ethereum sagen.

US-Senat diskutiert über Krypto-Regulierung…

Das Regulierungsthema bleibt weiter aktuell – auch abseits von Binance. In den USA wird im Senat gerade über ein breites Gesetzvorhaben für massive Investitionen in die Infrastruktur diskutiert. Um das 550 Mrd. Dollar schwere Vorhaben gegenzufinanzieren, wird dabei auch über neue Steuern gesprochen – die auch die Kryptobranche betreffen dürften.

Im Zuge dessen wurde zuletzt bekannt, dass die Biden-Regierung einen Abänderungsantrag unterstützt, der neue Steuermeldepflichten für Proof-of-Stake-basierte Netzwerke bedeuten würde – weil er Ausnahmen nur für Protokolle vorsieht, die auf Proof of Work basieren. Dies hätte insbesondere für den Decentralized-Finance-Bereich (DeFi) weitreichende Auswirkungen, da nahezu alle wichtigen DeFi-Anwendungen auf Ethereum basieren – und Ethereum für das kommende Jahr den Umstieg auf den Proof-of-Stake-Mechanismus plant.

…und SEC-Chef Gensler äußert sich

Am Dienstag äußerte sich außerdem der seit April amtierende neue Chef der US-Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission), Gary Gensler, zum Thema Krypto-Regulierung. Gensler gilt in der Krypto-Szene bis zu einem gewissen Grad als Hoffnungsträger, weil er in der Vergangenheit am MIT unter anderem auch Kurse zu Blockchain unterrichtet hatte. Andererseits ist das Regulierungsthema per se immer ein potenzielles Risiko für die Kryptobranche.

Nun sagte Gensler unter anderem, dass die USA „derzeit einfach nicht genug Anlegerschutz“ im Krypto-Bereich hätten und zog sogar einen Vergleich mit dem Wilden Westen. Generell wurden seine Anmerkungen weitgehend so interpretiert, dass die SEC künftig Phänome wie DeFi oder Stablecoins genauer betrachten dürfte. Einen guten Überblick über seine Aussagen gibt es in diesem Artikel von The Block.

Unser Finanzkolumnist Nikolaus Jilch erläutert außerdem in seinem neuen Text, warum Genslers Aussagen darauf hindeuten, dass künftige Maßnahmen der SEC vor allem Altcoins betreffen könnten – und Bitcoin seiner Ansicht nach weniger von der SEC zu befürchten hat.

Square verdreifacht Bitcoin-Umsätze

Square hat diese Woche vor allem eine Übernahme für Schlagzeilen gesorgt: Die stattliche Summe von 29 Mrd. US-Dollar will der Zahlungsdienstleister für das australische „Buy now, pay later“-Fintech Afterpay hinlegen. Doch das Bitcoin-affine Unternehmen rund um Twitter-Gründer Jack Dorsey hatte gleichzeitig auch Quartalszahlen veröffentlicht.

Square gehört zu jenen Unternehmen mit den höchsten Bitcoin-Beständen überhaupt – und aufgrund des Kursrückgangs im zweiten Quartal wurde daher nun eine Wertberichtigung von 45 Mio. Dollar fällig. Square hatte zuletzt im Februar bekanntgegeben, Bitcoin im Wert von 170 Mio. Dollar gekauft zu haben. Zuvor hatte das Unternehmen bereits im Oktober 2020 in die Kryptowährung investiert.

Gleichzeitig hat Square die Umsätze mit Bitcoin massiv gesteigert: Im zweiten Quartal 2021 lagen sie bei rund 2,7 Mrd. US-Dollar. Verglichen mit dem zweiten Quartal des Vorjahres ist dies eine Verdreifachung. Dies sei vor allem auf den höheren Preis und die gestiegene Nachfrage der Konsumenten nach Bitcoin zurückzuführen, heißt es im Quartalsbericht des Unternehmens.

Bitpanda startet Remote-Hub für Blockchain-Entwicklung

Und auch in Österreich gab es diese Woche wieder Krypto-News: Bitpanda hat angekündigt, über die nächsten zwei Jahre 10 Mio. Euro in einen neuen „Blockchain Research & Development Hub“ zu stecken. Schon bis Jahresende sollen für diesen 30 Entwicklerinnen und Entwickler angestellt werden. Diese werden vollständig remote arbeiten. Im Hub soll es vor allem darum gehen, eine leistungsstarke Infrastruktur für die Bitpanda-Handelsplattform aufzubauen.

Morpher DEX ging am Ethereum-Mainnet live

Mit Morpher gab es auch von einem weiteren Krypto-Unternehmen aus Wien diese Woche Neuigkeiten: Wie Anfang Juli angekündigt, ist diese Woche das neue DeFi-Angebot des Startups am Ethereum-Mainnet gestartet: Morpher DEX ist eine DeFi-Finanzapplikation, die es Usern ermöglicht, über das Protokoll des Unternehmens direkt auf der Ethereum-Blockchain zu traden. Die im August 2020 gestartete herkömmliche Trading-Plattform von Morpher läuft dagegen über eine Sidechain. Was die Vorteile der DEX sind und welche Nachteile sie hat, wird in unserem Artikel dazu erklärt.

Disclaimer: Dieser Text sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Steuerberatung, Anlageberatung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Sie dienen lediglich der persönlichen Information. Es wird keine Empfehlung für eine bestimmte Anlagestrategie abgegeben. Die Inhalte von brutkasten.com richten sich ausschließlich an natürliche Personen.

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FinTech Scouts & RBI-Verantwortliche: Akshat Mittal (Revolut), Daniel Minarik (Tatra banka), Varija Raj (Lendable), Christian Wolf (RBI), Aditi Subbarao (Instabase), Hans-Jörg Horvath (RBI)
Akshat Mittal (Revolut), Daniel Minarik (Tatra banka), Varija Raj (Lendable), Christian Wolf (RBI), Aditi Subbarao (Instabase), Hans-Jörg Horvath (RBI) | Foto: brutkasten

In einem dynamischen Marktumfeld innovativ zu bleiben, ist eine der großen Herausforderungen für Unternehmen. Die Raiffeisen Bank International (RBI) ergänzt ihre bisherigen Innovationsaktivitäten nun mit einem neuen Ansatz: Dem Global FinTech Scouts Program, das sie gemeinsam mit ihrer slowakischen Tochterbank Tatra banka umsetzt.

Dahinter steckt ein weltweit tätiges Team aus externen Expertinnen und Experten, die sogenannten FinTech Scouts. Diese beobachten im Auftrag der Bank von London, New York, Singapur und Delhi aus relevante technologische Innovationen und Entwicklungen – und sollen der Bank direkten Zugang zu den relevanten Anbietern des weltweiten Technologie-Ökosystems verschaffen.

FinTech-Scouts sollen neue Impulse liefern

„Die FinTech-Scouts sind für uns Partner, mit deren Hilfe wir besser verstehen, welche Anwendungsfälle und Geschäftsmodelle sich um Technologien herum entwickeln, welche davon wir nachahmen oder sogar kopieren können, wo wir Kooperationen und Partnerschaften anstreben können oder wo wir sie nur als eine Art Ideenpool für künftige Unternehmungen nutzen können“, erläutert Christian Wolf, Head of Strategic Partnerships & Ecosystems bei der RBI, im brutkasten-Interview.

Diese Woche stelle die RBI das Ende 2024 gestartete Programm in Wien vor. Mehrere der Scouts waren dazu vor Ort und gaben Einblicke in aktuelle FinTech-Trends.


KI im Bankenbereich

So etwa Aditi Subbarao, die als Global Financial Services Lead beim KI-Startup Instabase in London fungiert. Sie stellte wichtige KI-Anwendungsfälle im Bankenbereich vor. Diese sind vielfältig und umfassen unter anderem Risikomanagement, Kundenkommunikation, operative Effizienzsteigerungen oder Compliance-Themen wie Geldwäsche-Monitoring.

Embedded Finance

Ein anderes großes Thema ist Embedded Finance: Darunter versteht man die nahtlose Einbettung von Finanzdienstleistungen in andere, oft branchenfremde Plattformen und Angebote. Einblicke in diesen Bereich gab FinTech-Scout Varija Raj, Product Manager bei Lendable in London. Sie berichtete unter anderem, dass Unternehmen wie Samsung, Visa oder Mastercard in den Bereich mobiler Zahlungen einsteigen und dass „Buy Now Pay Later“-Anbieter wie Klarna, Splitit oder LeanPay manchen Händlern erhebliche Umsatzsteigerungen bescheren.

Stablecoins

Einen weiteren Trend beleuchtete Akshat Mittal, General Manager of Core Payments bei Revolut in Delhi: Stablecoins – also Kryptowährungen, die 1:1 an reale Währungen wie den US-Dollar oder den Euro gekoppelt sind. Sie können in Staaten mit hohen Preissteigerungen als Inflationsschutz und Alternative zu den Landeswährungen fungieren. Aus der Perspektive von Banken wiederum verbessern sie die Liquidität.

„Ich nehme also am globalen Fintech-Scout-Programm teil, weil ich erstens seit 15 Jahren mit Startups zu tun habe und zweitens wissen wollte, wie eine Großbank die neuen Innovationen, an denen die Startups arbeiten, integrieren kann“, erläutert Mittal gegenüber brutkasten. „Schließlich sucht jedes Startup nach einem ‚Killer‘-Use-Case, den eine große Bank mit Sicherheit bieten kann.“

Personal Finance

Ebenfalls behandelt wurde das Thema Personal Finance. Dazu stellte Daniel Minarik, Chief Data & Innovation Officer der RBI-Tochter Tatra banka in Bratislava, eine App vor, bei der es um finanzielles Wohlbefinden und Fachwissen aus dem Finanzbereich geht. Außerdem ging Minarik auf die Themen Web 3.0 und IT-Infrastruktur der Zukunft, auf Quanten-Computing und die damit verbundenen Auswirkungen auf Kryptografie ein.


Zu den weiteren Fokusbereichen des Programms neben KI, digitalen Assets, Embedded Finance und Financial Inclusion zählen außerdem Sustainable Technologies und RegTech. Was sind nun die nächsten Schritte im Programm? „Wir haben unseren Scouts die Fokusbereiche kommuniziert und wollen jetzt spezifische Lösungen finden. Wir wollen das Programm aber auch intern in unseren anderen Tochterbanken ausweiten, denn schließlich stehen alle vor denselben Herausforderungen – wie reagieren wir auf relevante technologische Fortschritte?“, erläutert Christian Wolf im brutkasten-Gespräch.

Die Erwartungshaltung an die Scouts ist jedenfalls klar: „Die Scouts sind nicht nur unsere Augen und Ohren vor Ort, sondern wir verstehen die bestens vernetzten Experten auch als Türöffner, um attraktive Partner aus dem Technologie-Umfeld nach Österreich zu bringen – sie sind sozusagen die FinTech-Delegierten in aller Welt.“

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