23.06.2021

Walter Kreisel: Die Geschichte eines österreichischen Visionärs & “Öko-Spätzünders”

Walter Kreisel ist Gründer der in Freistadt ansässigen neoom group, die sich mit ihren Lösungen für die Energiewende international einen Namen gemacht hat. Doch was zeichnet den Ausnahmeunternehmer und selbsternannten "Öko-Spätzünder" wirklich aus? Wir haben mit ihm über seinen persönlichen Lebensweg gesprochen.
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neoom-Gründer Walter Kreisel
© Mario Riener Fotografie: neoom-Gründer Walter Kreisel

Walter Kreisel ist nicht nur zweifacher Familienvater und erfolgreicher Unternehmer, sondern gilt über die Grenzen Österreichs hinweg als Visionär in Sachen Dekarbonisierung und erneuerbare Energie. 2018 gründete er die neoom group, die ein breites Produktportfolio an Zukunftstrends abdeckt – angefangen von Speicherschränken für erneuerbare Energie über intelligente Steuerungssoftware für Ladestationen bis hin zum atmosphärischen Wassergenerator. Letzterer kann täglich bis zu 10.000 Liter Trinkwasser aus der Luft gewinnen und brachte Kreisel erst unlängst den renommierten Energy Globe World Award im Bereich “Wasser” ein.

Zwei Jahre nach Gründung peilt die im oberösterreichischen Freistadt ansässige Unternehmensgruppe einen Umsatz von rund 18 Millionen Euro an. “Trotz Corona konnten wir unseren Umsatz vergangenes Jahr um 250 Prozent steigern und jetzt sind wir auch bereits 330 Prozent über dem Vorjahr“, so Kreisel im März 2021 in einem Brutkasten-Talk. Aktuell beschäftigt das Unternehmen 90 Mitarbeiter und unterhält Niederlassungen in München und Vaduz. Bis Jahresende sollen die Standorte Zürich und Berlin folgen. Und der Gründer verfolgt ein klares Ziel: “Wir wollen mit unseren Technologien bis 2025 eine Gigatonne CO2 kumuliert zurück emittieren“.

Die Vorgeschichte des Erfolgs von Walter Kreisel

Der Erfolg des umtriebigen Vordenkers aus Oberösterreich hat allerdings auch eine Vorgeschichte. Kreisels Eltern bauten nämlich in den 1970er Jahren den Familienbetrieb Red Zac Kreisel auf, der sich überregional mit dem Vertrieb von Elektronikprodukten einen Namen gemacht hat. Elektronik war somit schon von Geburt an tief verankert in der DNA des Walter Kreisel. “Schon mit zehn Jahren stand ich jede freie Minute im Geschäft des Vaters, um mitzuhelfen”, so Kreisel. Und Arbeit sollte es genug geben “Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs gab es im Grenzgebiet zu Tschechien einen richtigen Goldrush”.

1996 startete Kreisel im familiären Betrieb eine Lehre und baute im Unternehmen seine eigene Abteilung auf. Bereits zu dieser Zeit war Kreisel bestrebt zu den Besten zu gehören und Innovation ins Zentrum seiner Arbeit zu stellen. So entwickelte er beispielsweise ein ausgeklügeltes Hifi-System für sein erstes Auto, das von zahlreichen Fachmedien als Best Practice Referenz gelobt wurde.

Der Betrieb wuchs zwischen 1996 und 2006 um ein Vielfaches und Red Zac Kreisel wurde über die Grenzen hinaus bekannt. 2010 gewann das Unternehmen den wichtigsten Preis ihrer Branche, den AERA (Austrian Retailer Award) und wurden zum besten Fachhändler Österreichs ausgezeichnet.

Der Drang zur Selbstverwirklichung

Die Karriere des Walter Kreisel wäre allerdings nicht so verlaufen, hätte er nicht den Entschluss gefasst, den elterlichen Betrieb zu verlassen und sein eignes Ding durchzuziehen. “Ich wollte es meinem Vater beweisen, dass ich es selbst schaffen kann”, so Kreisel über seine Motivation sein erstes eignes Unternehmen zu gründen.

Dieses Vorhaben setzte er auch 2011 in die Tat um. Noch während seines MBA-Studiums, das er 2012 mit Magna cum Laude abschloss, gründete er das Unternehmen walterkreisel – HOMETEC, das sich auf Smart-Home-Lösungen spezialisierte. Erfahrungen in diesem Bereich sammelte Kreisel bereits beim Bau seines eignen Hauses im Jahr 2009, das er nach dem Vorbild von Bill Gates erbaute. Dabei handelte es sich um eines der ersten völlig automatisierten Privathäuser Österreichs, das beim Heizen vollständig auf erneuerbare Energien setzte.

Der Öko-Spätzünder, der in kein Flugzeug steigt

Obgleich sich Kreisel schon früh mit grünen Technologien beschäftigte, bezeichnete er sich selbst als einen Öko-Spätzünder. “Leute, die sich für Umweltschutz einsetzten, waren für mich lange Zeit Öko-Freaks mit Birkenstock-Sandalen. Mittlerweile habe ich aber meine Einstellung geändert. Die Zukunft liegt ohne Zweifel in Geschäftsmodellen, die auf Dekarbonisierung und erneuerbare Energien aufbauen”, so Kreisel, der aus Prinzip in kein Flugzeug steigt. “Für meine Business-Trips nach Vaduz oder München kommt nur der Zug in Frage. Da fährt die Bahn drüber.”

Doch nicht nur die Bahn hat es dem Gründer angetan. Seine große Leidenschaft gilt dem Mountainbiken. Gemeinsam mit Philipp Kreisel, Kurt Lengauer und Rajal Clemens wurde Kreisel 2011 als Außenseiter-Team Mountainbike-Indoor-Weltmeister. Zudem erreichte er bei der Salzkammergut Trophy unter 4500 Startern den dritten Platz. 2019 erfüllte er sich kurz vor dem 40. Geburtstag den Traum vom Marathon. Davor hieß es 365 Tage keinen Alkohol und 13kg abnehmen!

Walter Kreisel: “Selbstüberschätzung führt nicht zum Ziel”

Die Erfolge des Walter Kreisel ließen sich noch weiter aufzählen – insbesondere auch mit der fruchtvollen Kooperationspartnerschaft mit Kreisel Electric. Das 2014 von Johann, Markus und Philipp Kreisel gegründete Unternehmen hat sich weltweit als Innovationstreiber im Bereich der E-Mobilität positioniert und erlangte mit dem elektrifizierten Hummer für Arnold Schwarzenegger Weltruhm. Eines war Walter Kreisel jedoch immer bewusst: “Die Selbstüberschätzung führt meist nie zum Ziel.”

Wer sich mehr für Kreisels persönliches Erfolgsrezept interessiert, den können wir das digitale Event “Von der Idee zur Zündung – Gründer:innen Geschichten” empfehlen, das der Brutkasten heute um 16 Uhr gemeinsam mit den österreichischen Notar:innen, Prima PR und Microsoft umsetzt. Dort berichten erfolgreiche Gründerinnen und Gründer, wie Walter Kreisel, aus erster Hand, was man abseits von Tech- und Business-Skills braucht und wie sie ihren Weg gemeistert haben.


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Synergien stehen bei der Deloitte Technology Alliance Fair im Mittelpunkt | (c) Adobe Stock
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Was bringt SAP, IBM, Oracle NetSuite, Salesforce und ServiceNow zusammen auf ein Event? Schließlich haben die globalen Technologie-Riesen auf dem Markt teilweise konkurrierende Produkte. “Als wir sie für die Technology Alliance Fair angefragt haben, waren einige vom Konzept zunächst durchaus überrascht. Nach kurzer Zeit waren aber alle begeistert”, erzählt Deloitte Partner Mohamed Omran im Gespräch mit brutkasten.

Deloitte Technology Alliance Fair
Wann: 27.05.2024 ab 12:30
Wo: Wien Museum, Karlsplatz 8, 1040 Wien

“Synergie-Effekt kann sehr viel Mehrwert schaffen”

Denn die besagten Unternehmen und noch viele mehr sind Partner bzw. “Alliances” von Deloitte Österreich. Auf der Technology Alliance Fair am 27. Mai wolle man unter anderem zeigen, welche Vorteile Synergien zwischen den Produkten der Anbieter für Kunden haben können, sagt Omran: “Unternehmen bilden häufig Silos und setzen in Bereichen wie CRM, ERP oder Service Management voneinander unabhängige Prozesse auf. Dabei kann ein Synergie-Effekt hier sehr viel Mehrwert schaffen. Ziel ist, dass sie beim Event mit einem Aha-Effekt herauskommen.”

Gezielte Unterstützung bei der digitalen Transformation

Dazu haben die Partner-Unternehmen auf der Technology Alliance Fair die Möglichkeit, dem Publikum ihre Lösungen vorzustellen. In mehreren Sessions und Pitches werden Best Practices, Success Stories und die aktuellsten Innovationen präsentiert, die Ihr Unternehmen gezielt bei der digitalen Transformation und Themen wie Cloud, AI, ESG, Arbeitskräftemangel und Technologiewandel unterstützen sollen.

“Wir sind diejenigen, die alles zusammenführen”

“Und wir sind diejenigen, die alles zusammenführen, die eine End-to-End-Brücke zwischen den Lösungen bilden”, erklärt der Deloitte Partner. Die “Alliances” würden dabei die Ankerthemen darstellen. “Dazwischen gibt es viele organisatorische und strategische Angebote von uns, etwa in den Bereichen Change Management oder Product Management. Diese zusätzlichen Leistungen, die wir neben einem Implementierungsprojekt anbieten können, bringen unserer Expertise nochmal einen besonderen Mehrwert”, so Omran.

Das passiert auf der Technology Alliance Fair

Neben je 30-minütigen Präsentationen von SAP, IBM, Oracle NetSuite, Salesforce und ServiceNow sind auf der Technology Alliance Fair auch Pitches der Deloitte-“Alliances” Parloa, Palo Alto Networks, Adobe, Integration Services und Informatica zu sehen. Eine Podiumsdiskussion mit Vertreter:innen aus der Wirtschaft beschäftigt sich mit den Fragen: Welche Rahmenbedingungen braucht es, damit Digitale & Workforce-Transformation im Unternehmen gelingen? Und welche Rolle spielt dabei AI? Beim Ausklang danach gibt es ausgiebig Gelegenheit zum Networking.

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