11.09.2020

Coronavirus-Kurve in Österreich: Jetzt steht der zweite Lockdown im Raum

Israel hat es schon getan. Und auch in Österreich warnte Kanzler Sebastian Kurz heute anlässlich der Verkündung schärferer Coronavirus-Maßnahmen vor einem zweiten Lockdown.
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Der Parkring in Wien während des Lockdown am 24. März 2020 - Coronavirus-Kurve in Österreich: Der zweite Lockdown steht im Raum
Der Parkring in Wien während des Lockdown am 24. März 2020 (c) Adobe Stock - Riccoduro

Es ist soweit: Erstmals hat ein Land einen zweiten Corona-bedingten Lockdown ausgerufen. Es ist Israel, das bei der ersten Covid-19-Welle einer der internationalen “Musterschüler” war. Nun erlebt das Land einen vorher nicht dagewesenen Anstieg an Fallzahlen, durch den man sich gezwungen sieht, abermals das öffentliche Leben massiv herunterzufahren. Israel ist zwar bislang das einzige Land, das soweit geht, aber nicht das einzige, das derzeit ein rapides Ansteigen der Coronavirus-Kurve verzeichnet.

Coronavirus-Kurve: Höchste Zahlen seit März in Österreich

Österreichs Nachbarland Tschechien etwa reagierte bei der ersten Welle extrem schnell und verzeichnet jetzt einen höheren Anstieg als je zuvor. Und auch in Österreich dominieren hohen Zahlen neu bestätigter Fälle in den vergangenen Tagen die Medien. Ein Blick auf das amtliche Covid-19-Dashboard verrät: So hohe Zahlen an Neuerkrankungen wurden tatsächlich seit knapp nach dem Peak Ende März nicht mehr gemessen.

Kurz spricht vom zweiten Lockdown

Kein Wunder also, dass die Bundesregierung heute eine abermalige Verschärfung der Coronavirus-Maßnahmen mit Montag verkündete (hier im Detail nachzulesen). Und Bundeskanzler Sebastian Kurz stellte dabei, mit Verweis auf Israel, deutlicher als zuvor die Möglichkeit eines zweiten Lockdowns in den Raum, falls die nun gesetzten Maßnahmen nicht die gewünschte Wirkung erzielen. “Das Ende der Fahnstange ist noch nicht erreicht”, so der Kanzler, der auch sonst recht scharfe Worte fand.

Steigerungsrate und Verdopplungszeitraum: Noch kein Grund zur Panik

Unmittelbare Panik – egal ob nun wegen des Virus oder wegen eines möglich zweiten Lockdowns – dürfte jedoch nicht angezeigt sein, wie auch die kürzlich eingeführte “Coronavirus-Ampel” zeigt, wo noch kein Gebiet Orange eingefärbt ist. Ein genauer Blick auf die Coronavirus-Kurve im amtlichen Dashboard verrät, was an dieser Stelle bereits früher geschrieben wurde: Die zweite Welle ist da, aber sie ist anders.

Die Steigerungsrate der Fallzahlen ist nämlich erheblich geringer als während der ersten Welle. Von gestern auf Heute waren es etwa rund 7,6 Prozent. Im März gab es mehrere Tage mit Steigerungsraten um die 25 Prozent. Ein zweiter Wert, der Verdopplungszeitraum, schafft ein noch klareres Bild. Derzeit gibt es laut amtlichem Dashboard rund 4800 aktive Fälle. Die Hälfte davon, also rund 2400 aktive Fälle, wurden zuletzt am 19. August gezählt (auf diesem Dashboard gut nachzusehen) – übrigens drei Tage, nachdem Kurz meinte, dass der Virus “mit dem Auto” komme und erstmals vor einem zweiten Lockdown warnte. Der letzte Verdopplungszeitraum betrug damit also etwas mehr als drei Wochen – im Gegensatz zu etwas mehr als drei Tagen Mitte März.

Coronavirus-Kurve: Zweiter Lockdown nicht mehr bloße Rhetorik

Und trotzdem: Seit Wochen steigt die Coronavirus-Kurve langsam, aber doch stetig wieder an. Und langsam, aber doch stetig wird dabei die Anzahl der täglich neu bestätigten Fälle höher. Wenn die abermalige Verschärfung der Coronavirus-Maßnahmen ab kommenden Montag diese Entwicklung nicht stoppt, wird auch Österreich wieder die Notbremse ziehen müssen, damit die Ausbreitung nicht außer Kontrolle gerät. Dass Kanzler Kurz den zweiten Lockdown in den Raum stellt, ist nicht mehr bloße Rhetorik.

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Das "Expedition Zukunft"-Team, Annamaria Andres (erste links) | (c) FFG

In Zeiten großer gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Herausforderungen braucht es mutige Ideen, die nicht nur schrittweise verbessern, sondern bestehende Systeme grundlegend neu denken. Genau hier setzt das Förderprogramm „Expedition Zukunft“ der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) an. Annamaria Andres, die das Programm maßgeblich mitentwickelt hat, betont: “Die EU und auch Österreich sind sehr gut in inkrementellen Innovationen und Grundlagenforschung, doch es braucht auch disruptive Ansätze, um die Welt zu einem besseren, gerechteren und nachhaltigeren Ort zu verändern.”

Mehr als inkrementelle Verbesserungen

Das Ziel von “Expedition Zukunft” ist es, Projekte zu unterstützen, die einen echten Paradigmenwechsel bewirken können. Während traditionelle Innovationsprogramme oft auf Verbesserungen bestehender Technologien und Prozesse abzielen, sucht „Expedition Zukunft“ nach bahnbrechenden Ideen. Es geht darum, mit komplett neuen Ansätzen die jetzigen Herausforderungen anzugehen. Diese Herausforderungen könnten technologischer, gesellschaftlicher oder ökologischer Natur sein.

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Zwei Wege in die Zukunft: #START – Business Edition und #INNOVATION

Das Programm gliedert sich in mehrere Ausschreibungsschienen. Hier ein Überblick zu zwei Förderschienen, die sich besonders für Gründer:innen von Startups und KMU eignen:

  • #START – Business Edition: Hier können Gründer:innen und KMU einreichen, die ganz am Anfang stehen. Sie haben eine visionäre Idee, aber noch kein ausgearbeitetes Konzept. Es geht darum, die Durchführbarkeit zu testen – nicht nur aus technischer Sicht, sondern auch in Bezug auf soziale Aspekte, strategische und rechtliche Rahmenbedingungen. Für diesen Schritt stellt die FFG bis zu 80.000 Euro zur Verfügung.
  • #INNOVATION: In dieser Schiene wurde ein Problem bereits klar definiert, die Lösung ist jedoch noch offen. Mit einer Förderung von bis zu 150.000 Euro bei einer Förderquote von 50 Prozent unterstützt das Programm die Lösungsfindung in Zusammenarbeit mit relevanten Stakeholdern. Hier geht es um iterative Innovationsprozesse, wie zum Beispiel Open Innovation und Design Thinking, um eine optimale Lösung für eine Zielgruppe oder ein disruptives Geschäftsmodell zu entwickeln.

Weitere Ausschreibungsschienen findet ihr auf der Programm-Website.

Mut zum Risiko und zur Veränderung

Disruptive Innovationen sind riskanter als schrittweise Verbesserungen. Sie bewegen sich oft in unklaren rechtlichen Rahmenbedingungen, müssen neue Märkte erschließen und kulturelle Veränderungen anstoßen. Diese bahnbrechenden Ideen haben ein höheres Umsetzungsrisiko. Deshalb bietet das Programm neben finanzieller Unterstützung auch umfassende Beratungsservices und Expeditionsguides.

Die Expeditionsguides sind Expert:innen, die die geförderten Projekte begleiten. Neben der individuellen Begleitung bietet das Programm auch Netzwerktreffen, bei denen sich die Fördernehmer:innen untereinander austauschen können.

Von der Vision zur Umsetzung

Ein zentrales Kriterium für die Förderung ist der Mut zur großen Vision. Dahingehend werden Fördernehmer:innen gesucht, die größer denken und bereit sind, neue Wege zu gehen. Diese Vision muss auch einen gesellschaftlichen oder ökologischen Mehrwert bieten. Es geht nicht nur um Profit, sondern um Impact – sei es in der Umwelt, der Gesellschaft oder der Wirtschaft.

Ein Beispiel für solche visionären Projekte sind Innovationen in der Raumfahrt, der Krebsbekämpfung, sozialen Inklusion oder Pflegekonzepte für eine alternde Gesellschaft.

Solche Ideen stoßen jedoch oft auf große gesellschaftliche Herausforderungen. So stellt beispielsweise die Bereitschaft der Menschen, eingefahrene Verhaltensmuster zu ändern, eine Hürde dar. Genau hier setzt das Programm an, um den notwendigen Wandel zu unterstützen und den Weg für zukunftsweisende Innovationen zu ebnen.

Unterstützung, die über Geld hinausgeht

Neben der finanziellen Förderung bietet „Expedition Zukunft“ auch umfangreiche Beratungsleistungen. Dazu gehören Workshops zu Geschäftsmodellen, Strategieberatung oder Hilfe bei IP-Fragen. So soll sichergestellt werden, dass die Projekte nicht nur technisch funktionieren, sondern auch erfolgreich umgesetzt werden können.

Das Programm „Expedition Zukunft“ vernetzt die Teilnehmenden gezielt mit relevanten Partner:innen aus Wirtschaft, Forschung und öffentlichem Sektor. Ein starkes Netzwerk aus Wirtschaftsagenturen, Ministerien und internationalen Partnern unterstützt dabei, die richtigen Kontakte zur richtigen Zeit zu knüpfen – oft der Schlüssel zum Erfolg eines Projekts.

Bewerbungsfrist und Kriterien

Die Einreichfrist für die #START Business Edition endet am 28. Januar um 12:00 Uhr. Die Schiene #INNOVATION ist als laufende Ausschreibung angelegt. Bewerber:innen müssen neben einer bahnbrechenden Idee auch den Willen mitbringen, Risiken einzugehen und groß zu denken. Diversität, gesellschaftlicher Impact und die Bereitschaft zur Veränderung sind entscheidend.

Abschließend merkt Andres an: “Wir suchen Visionär:innen, die bereit sind, die Welt zu verändern. Die Expedition Zukunft ist für diejenigen, die über den Tellerrand hinaus denken, die mutig sind und größer denken. Wer bereit ist, sich dieser Herausforderung zu stellen, findet in dieser Initiative der FFG nicht nur einen Förderer, sondern einen Partner auf dem Weg in die Zukunft.”

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AI Summaries

Coronavirus-Kurve in Österreich: Jetzt steht der zweite Lockdown im Raum

  • Es ist soweit: Erstmals hat mit Israel ein Land einen zweiten Corona-bedingten Lockdown ausgerufen.
  • Und es ist nicht das einzige: Österreichs Nachbarland Tschechien etwa reagierte bei der ersten Welle extrem schnell und verzeichnet jetzt einen höheren Anstieg als je zuvor.
  • Und auch in Österreich dominieren hohen Zahlen neu bestätigter Fälle in den vergangenen Tagen die Medien.
  • Zwar sind Werte wie Verdopplungszeitraum uns Steigerungsrate im Vergleich zum März niedrig – aber die Kurve wächst trotzdem stetig an.
  • Dass Kanzler Kurz den zweiten Lockdown in den Raum stellt, ist nicht mehr bloße Rhetorik.

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

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