✨ AI Kontextualisierung
Wir kennen das von LinkedIn: Der frühere Mitschüler hat gerade sein viertes StartUp gelauncht, zwei aufsehenerregende Exits hingelegt und nebenbei die brasilianische Kampfkunst Capoeira gelernt. Er kann singen, ernährt sich ausschließlich vegan und ist zudem ein Mentor für benachteiligte Katzen.
So viel Erfolg kann einem den Tag vermiesen.
Inspiration muss her! Die folgende Liste ist nicht für Weihnachten gedacht. Hand aufs Herz. Wenns ums Geld und die Karriere geht, muss man seine eigenen Bücher suchen. Man muss sie kaufen, sich Zeit nehmen. Man muss sich hinsetzen und lesen. Man muss sie sich selbst schenken – und dazu braucht es keinen Anlass. Außer den Willen, etwas zu lernen. Hier also 5 Bücher für die Feiertage und danach.
1. Make Time
Fokus ist wichtiger denn je. Im Alltag bimmelt und piepst es permanent. Nicht nur die Inflation stiehlt unsere Zeit – auch das Smartphone, die sozialen Netze, YouTube und Netflix. Wir wissen es alle, sind ständig unter Strom. Uns fehlt die Konzentration. Aber was tun?
“Make Time” ist kein Buch zur perfekten Produktivitätsstrategie, sondern ein leichtfüßiges Buch, das den Lesern die Augen öffnen kann – über die negativen Effekte der modernen Technologien in unserem Leben. Die Autoren waren selbst lange für Softwareriesen wie Google tätig. Jetzt wollen sie helfen, uns von der Sucht nach Notifications zu befreien – um die langfristigen Wünsche und nachhaltigen Ideen freizulegen. “Make Time” gibt praktische Tipps, die sofort umsetzbar sind. Es gibt, ironischerweise, sogar eine App zum Buch.
Wer sich für dieses Buch Zeit nimmt, wird bald mehr Zeit für die Dinge haben, die ihm wichtig sind. Eine bessere Feiertagslektüre gibt’s kaum! Hier geht es zum Blog der Autoren.
2. The Minimalist Entrepreneur
Es. Muss. Nicht. Immer. Ein. Unicorn. Sein.
Sahil Lavingia war einer der ersten Pintrest-Mitarbeiter. Dann versuchte er es auf eigene Faust. Sein Unternehmen Gumroad, wo Künstler und Creators ihre Werke verkaufen können, sollte unbedingt zum Unicorn werden. Als das nicht gelang, wurde Lavingia geradezu depressiv. Bis er feststellte, dass Gumroad funktioniert, dass es Gewinn macht und Mitarbeiter bezahlen kann. Dass die Kunden es gerne nutzen. Dass er alle Herausforderungen gemeistert hat, die ein erfolgreicher Unternehmer überwinden muss. Daraus entstand der “Minimalist Entrepreneur” – eine Absage an die Wachstum-Wachstum-Wachstum-Welt von Silicon Valley und Venture Capital. Extrem lesenswert!
3. The Little Book of Common Sense Investing (Jack Bogle)
Kleines Buch, große Wirkung. Die Philosophie von Vanguard-Gründer Jack Bogle hat der Welt das passive Investieren gebracht – und damit ETFs. Sein “Little Book of Common Sense Investing” ist in Zeiten der Nullzinsen so aktuell wie nie zuvor. Wer Bogles Buch verinnerlicht hat, verfügt über eine solide Basis. Der darin beschriebene Investmentstil ist extrem simpel: Kaufen, halten, Gebühren reduzieren. That’s it. Aber wer nicht verstanden hat, warum diese Strategie funktioniert, wird Fehler machen. Deshalb: Bogle lesen. Sein “Kleines Handbuch des vernünftigen Investierens” gibt es auch auf Deutsch.
4. Der Bitcoin-Standard (Saifedean Ammous)
Auf Amazon ist der “Bitcoin Standard” Nr. 1 der Bücher in der Liste “Wirtschaftsgeschichte”. Mehr muss man dazu eigentlich nicht wissen. Mehr als 800 Reviews, 4,5 Sterne. Der “Standard” war schon auf Englisch ein Hit. Vor ein paar Jahren war Autor Saifedean Ammous in Wien – es war die erste Station seiner Buchtour und ich war damals Moderator. Dass er mal zu den Stars der Bitcoin-Szene aufsteigen würde, war damals noch nicht offensichtlich. Im Nachhinein ist das Video deswegen besonders interessant, finde ich.
Ammous ist so etwas wie ein Bitcoin-Hardliner. Er vertritt Ansichten, die Neueinsteigern vielleicht ein wenig abstrus vorkommen – vor allem wenn es um die negativen sozialen Folgen des schlechten Fiat-Geldes geht. Aber sein Gedankengebäude ist konsequent aufgebaut und der “Bitcoin Standard” ist nicht ohne Grund zur Standard-Lektüre geworden. Dank aprycot media gibt es das Buch auch auf Deutsch.
5. Der Preis der Zukunft (Jeff Booth)
Als der “Preis der Zukunft” vor einigen Wochen auf Deutsch erschien, konnte ich ein Interview mit dem kanadischen Unternehmer und Autor Jeff Booth führen, das inzwischen mehr als 300.000 mal gesehen wurde. Jeff vertritt die Ansicht, dass die technologische Deflation durch Computer, Internet und Mikrochip derart gewaltig über uns hereingebrochen ist, dass die traditionelle, inflationäre Geldpolitik nicht mehr funktioniert. Er glaubt, dass die Notenbanken und Politiker das Finanzssystem durch ihre heftigen Eingriffe und die ultralockere Geldpolitik langfristig massiv destabilisieren – und dass billiges Geld samt Konsumzwang auch für den Klimawandel mitverantwortlich sind. Im Buch geht es nur am Rande um Bitcoin, aber Jeff Booth hat sich in den Jahren 2020 und 2021 als lauter Fürsprecher der Kryptowährung etabliert. Denn, so Booth: Eine deflationäre Welt braucht auch eine deflationäre Währung. Und wer will kann noch heute umsteigen.
Jeff Booth im Gespräch mit Niko Jilch:
Zum Autor
Niko Jilch ist Finanzjournalist, Podcaster und Speaker. Website: www.nikolausjilch.com Twitter: @nikojilch
Disclaimer: Dieser Text sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Steuerberatung, Anlageberatung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Sie dienen lediglich der persönlichen Information. Es wird keine Empfehlung für eine bestimmte Anlagestrategie abgegeben. Die Inhalte von brutkasten.com richten sich ausschließlich an natürliche Personen.