25.01.2018

30 under 30 Europe: Wiener MTOP-Founderinnen in Forbes-Ranking

Nina Poxleitner und Lisa-Maria Sommer, Gründerinnen des Wiener Social Startups More Than One Perspective (MTOP), schafften es in die Europa-Ausgabe des Forbes-Rankings "30 under 30".
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Die More Than One Perspective-Co-Founderinnen Lisa-Maria Sommer (l.) und Nina Poxleitner (r.) wurden unter die 30 under 30 Europe gereiht.
(c) der brutkasten / Dominik Perlaki: Die More Than One Perspective-Co-Founderinnen Lisa-Maria Sommer (l.) und Nina Poxleitner (r.) wurden unter die 30 under 30 Europe gereiht.

Die Flüchtlingsbewegung aus den Krisengebieten im nahen und mittleren Osten, die 2015 ihren Höhepunkt erlebte, prägt nach wie vor den öffentlichen und politischen Diskurs. Zwischen den politischen Lagern verläuft ein tiefer Graben. Im Zentrum der Diskussion steht dabei immer wieder das gleiche Schlagwort: Integration. Wie sie gelingen kann, darüber ist man sich in der Politik uneins. Das Wiener Social-Startup More Than One Perspective (MTOP) zeigt währenddessen einen sehr pragmatischen Weg dazu auf, und kann bereits auf einige beachtliche Erfolge verweisen. Dafür wurden die beiden Gründerinnen Nina Poxleitner und Lisa-Maria Sommer (dritter Co-Founder ist Julian Richter) nun mit dem Award “30 under 30 Europe” von Forbes ausgezeichnet.

+++ refugees{code} ist Semifinalist von “Ideas from Europe“ +++

30 under 30 Europe: Sommer und Poxleitner in illustrer Gesellschaft

“Indem sie die Vorteile von Integration aufzeigen, stemmen sich Sommer und Poxleitner gegen die in Österreich herrschenden Vorurteile gegenüber Flüchtlingen”, steht in der Begründung der Forbes-Jury für die Reihung untern den 30 under 30 Europe in der Kategorie “Law & Policy”. Die Europa-Listen in zehn Kategorien, von Kunst über Politik bis zu Naturwissenschaften, wurden heuer zum dritten Mal ausgewiesen. Die heuer mit 13 Jahren jüngste ausgezeichnete Persönlichkeit ist die Schauspielerin Millie Bobby Brown aus Großbritannien. Zahlreiche weitere Prominente wie etwa Formel-1 Pilot Max Verstappen, Tennisspielerin Karolína Plíšková oder die Musikerin Rita Ora finden sich ebenfalls in der Liste.

Gut ausgebildete Fachkräfte für Unternehmen

More Than One Perspective hat ein klares Ziel: Geflüchtete Akademikerinnen und Akademikern sollen beim (Wieder-)Einstieg ins Berufsleben unterstützt werden. Das passiert bereits seit Ende 2016 mit den sechsmonatigen “Associate-Programmen”, die etwa zehn Stunden pro Woche in Anspruch nehmen. Für Unternehmen bringt das Programm Zugang zu gut ausgebildeten Fachkräften, die sonst schwer erreichbar wären. Sobald sie sich in den neuen Berufen eingelebt haben, können die ehemaligen Teilnehmer der Associate-Programme über ein Alumni-Programm zu Botschaftern und Multiplikatoren für MTOP werden.

“Legen großen Wert auf Selektion”

Dabei achten Poxleitner, Sommer und Richter penibel auf die Qualität der Bewerbungen. “Wir legen bei der Auswahl unser Kurs-Teilnehmer einen großen Wert auf Selektion. Die Bewerbung verläuft in einem dreistufigen Prozess”, erzählte Co-Founderin Sommer vor einigen Monaten im Gespräch mit dem Brutkasten. Am Ende kämen zwischen zehn und zwanzig Prozent der Bewerber in den Kurs. Und diese müssen einiges vorzuweisen haben. So sind neben einem abgeschlossenen Studium und dem anerkannten Asylstatus auch Deutschkenntnisse auf Level B1, herausragendes Engagement und gelebte Weltoffenheit Voraussetzungen für die Teilnahme. Nur so könne man das Ziel, einen großen Mehrwert für alle Beteiligten zu bieten, erreichen.

+++ “Junge Frauen: Hört auf, euch zu entschuldigen!” +++


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(c) Adobestock

Wie steht es um die Haltung und Aktivitäten rund um Nachhaltigkeit in der heimischen Wirtschaft? Ein umfassendes Bild liefert eine neue Befragung der Unternehmenberatung Deloitte, die gemeinsam mit Foresight im Herbst 2024 über 400 Unternehmen mit mehr als 25 Mitarbeiter:innen befragt hat.

Strategische Verankerung fehlt

Das Ergebnis: Unternehmen erkennen zunehmend die Relevanz von Nachhaltigkeit. So schätzen 86 Prozent der Befragten das Thema als entscheidend für ihren künftigen Geschäftserfolg ein. Zudem haben mehr als die Hälfte der Unternehmen Maßnahmen zur Dekarbonisierung eingeleitet, etwa durch Photovoltaikanlagen oder den Umstieg auf grünen Strom. Diese Maßnahmen bleiben laut Deloitte jedoch häufig oberflächlich. Die strategische Verankerung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft – inklusive klarer Zielsetzungen – ist oft nicht ausreichend ausgeprägt.

“Zwar setzen viele Betriebe bereits Einzelmaßnahmen um, aber es fehlen die strategische Verankerung sowie klar definierte und laufend überprüfte Nachhaltigkeitsziele. Die nachhaltige Transformation kann allerdings nur mit einem klaren strategischen Fokus gelingen“, so Karin Mair, Managing Partnerin Risk Advisory & Financial Advisory bei Deloitte Österreich.

Geschäftskunden üben Druck aus

Besonders der Druck aus den nachgelagerten Wertschöpfungsstufen treibt Unternehmen an. 60 Prozent der Befragten berichten, dass ihre Geschäftskunden (30 Prozent) sowie öffentliche und private Kunden die Haupttreiber für Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind. Dieser Druck wird durch strikte Berichtspflichten und die zunehmende Nachfrage nach Transparenz verstärkt.

Im Fokus vieler Nachhaltigkeitsagenden steht vor allem die Reduktion der CO2-Emissionen. 61 Prozent der Befragten haben dazu zwar mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen begonnen, hinsichtlich der erwartbaren Kosten für eine umfassende Dekarbonisierung herrscht aber große Unsicherheit. So kann oder will über ein Drittel (39 Prozent) derzeit keine Angaben über die diesbezügliche Kostenveranschlagung des Unternehmens machen.

Investitionsbereitschaft geht zurück

Gleichzeitig geht auch die Investitionsbereitschaft zurück: Der Anteil jener Betriebe, die von 500.000,- bis über fünf Millionen Euro pro Jahr für Maßnahmen zur Dekarbonisierung aufwenden wollen, ist von 26 Prozent im Vorjahr auf 17 Prozent gesunken.

Ein wesentlicher Stolperstein ist die fehlende Klarheit bei der Umsetzung europäischer Richtlinien in nationales Recht. Rund ein Viertel der Unternehmen in Österreich weiß noch nicht, ob sie von der neuen Berichtspflicht betroffen sind, was Unsicherheiten bei der Planung verstärkt. Gleichzeitig bleibt die Bürokratie für viele kleinere Unternehmen eine fast unüberwindbare Hürde.



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