12.10.2021

„2 Minuten 2 Millionen“: Gründer verlangt „1 Euro“ für zehn Prozent Anteile

In dieser Folge von "2 Minuten 2 Millionen" ging es um erneuerbare Zellen, Infrarot gegen Schimmel und eine Ummantelung zum Schlafen. Zudem hatte ein Gründer eine außergewöhnliche Idee, um Begehrlichkeiten zu wecken.
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2 Minuten 2 Millionen, Jungold, Spermidin
(c) Puls 4/Gerry Frank - Christian Gubik und sein etwas anderes Angebot an die TV-Investoren.
kooperation

Der erste bei „2 Minuten 2 Millionen“ war Erdal Güclüerler. Der Gründer von Bunggii Shelfy hat einen Regalbutler entwickelt, mit dem alles im Schrank einfach, bequem und vor allem sicher erreichbar sein soll, ohne dass man mühsam umschlichten und auf Leitern oder Hockern balancieren muss. Dabei hat er auf ein Zugsystem zurückgegriffen, bei dem die hintere Kartonbox mit der vorderen per Zugschnur verbunden ist. Zieht man daran, so senkt sich die erste Box ab, während die zweite sich etwas vorschiebt. Und damit leichtes Erreichen der Kleidung darin möglich macht.

(c) Puls 4/Gerry Frank – Erdal Güclüerler möchte Ordnung ins Kleiderchaos bringen.

Die Idee zu Bunggii Shelfy entstand ganz klassisch und typisch aus der Unzufriedenheit mit einer lästigen Alltagssituation. Güclüerler dazu: „Viele Kästen und Schränke sind so tief, dass man die Kleidung in zwei Reihen einschlichtet. Aber wie kommt man dann an die Sachen in der hinteren Hälfte ran? Alles wieder ausräumen? Auf Leitern oder Hocker steigen? Das hat mich schon eine längere Zeit richtig genervt. Eine einfache und bequeme, aber auch preiswerte Lösung gab es dazu offenbar nicht.“

Angefangen hat alles Juni 2019. Nach vielen Prototypen konnte zu Jahresbeginn die Vermarktung des Shelfy AX45 gestartet werden. Der Gründer forderte von den Investoren 55.000 Euro für 30 Prozent.

Interesse und Fragen

Nach dem Pitch zeigten sich Nachhaltigkeitprofi Martin Rohla – der in dieser Folge die erkrankte Katharina Schneider und ihr Mediashop-Imperium vertrat – und Haselsteiner sehr interessiert, während Hotelier Bernd Hinteregger und Kommunikationsexperte Philipp Maderthaner viele Fragen stellten.

Der Gründer schlug sich gut, wirkte sympathisch, musste aber von Bay-Tycoon Hans Peter Haselsteiner eine erste Absage bewältigen. Kunde würde der alte Hase der Sendung aber werden. Auch Hinteregger ging mit netten Worten, während Maderthaner meinte, er hätte die Sorge, dass seine Idee andere leicht Kopieren könnten. Dennoch bot er an, dass er und sein Team für drei Monate versuchen würden Online-Marketing für den Gründer zu betreiben. Um zu eruieren, ob sich das Produkt verkaufen lässt. Alles in einem Wert von 10.000 Euro, die der Gründer nur dann zurückzahlen müsse, wenn Einnahmen eintrudeln und die Sache funktioniere.

Rollenspiele bei „2 Minuten 2 Millionen“

Gründer und CEO der Wiener C-Quadrat Investment Group Alexander Schütz bot danach 15.000 Euro für 15 Prozent. Rohla, der Schneiders Interessen vertrat und mit ihr im Kontakt stand, ließ dem Gründer ausrichten, seine Idee wäre ein idealer Problemlöser. Genau so etwas suche sie bei Mediashop. Mit der Stimme von Rohla bot sie 20.000 Euro für 15 Prozent. Danach stieg Martin Rohla als Martin Rohla aus.

Maderthaner zog dann sein Angebot zurück und riet dazu Schneider ihres anzunehmen. Daraufhin erhöhte auch Schütz seine Offerte und wollte im Kombi-Paket mitmachen. Das wiederum aktivierte Rohla als Rohla, der mit Schütz teilen wollte. Zusammengefasst: 20.000 Euro Prozent für 15 Prozent von Schneider und jeweils 10.000 Euro für 7,5 Prozent von Schütz und Rohla. Tripple-Deal für Bunggii Shelfy.

Heizstreifen gegen Schimmel

Die nächsten bei „2 Minuten 2 Millionen“ waren Horst Burgstaller und Peter Stadler. Sie haben für die Schimmelbekämpfung mit Schimmel-Dry einen handlichen Heizstreifen entwickelt. Beide Gründer wissen, dass übliche und chemische Methoden, um Schimmel zu entfernen meist giftig und schädlich für die Umwelt sind. Schimmel-Dry arbeitet daher völlig ohne Chemie und trocknet die Wand mittels natürlicher Infrarot-Wärme nachhaltig bis in den Mauerkern aus. Die schmalen Paneele werden auf der betroffenen Wand montiert und an der Steckdose angeschlossen. So werde bestehender Schimmel beseitigt und die Rückkehr verhindert.

So geht’s: Das Paneel wird an der gewünschten Stelle angebracht und angesteckt. Zudem ist es möglich mehrere Paneele zu kombinieren. Das Basismodul lässt sich mit bis zu fünf zusätzlichen Streifen erweitern. Die Forderung: 150.000 Euro für zehn Prozent Beteiligung.

300.000 Euro Umsatz

Im Diskurs über Schimmeleigenschaften argumentierten die Gründer unter anderem damit, dass der USP ihres patentierten Geräts (exakt die Heizschicht) die handliche Größe sei. Burgstaller und Stadler schlugen sich bei kritischen Nachfragen gut, sprachen von aktuellen 300.000 Euro Umsatz und erklärten, dass sie für 2023 600.000 Euro anpeilen würden.

2 Minuten 2 Millionen, Schimmel-Dry
(c) Puls 4/Gerry Frank – Die Schimmel-Dry-Gründer nutzen Infrarot gegen Schimmelbefall.

Hinteregger glaubte an den Markt und bot an, einen Kontakt mit einer Baumarktkette herzustellen, blieb aber ohne Angebot. Maderthaner ging als nächster, während Rohla wissen wollte, warum und bei diesen Umsätzen die Gründer 150.000 Euro bräuchten. Er riet zu organischem Wachstum.

Haselsteiner ließ sich nicht lange lumpen und bot 200.000 Euro für 25,1 Prozent. Schütz wollte nicht nachstehen und bot 75.000 Euro für zehn Prozent. Die Gründer wollten sich gar nicht beraten, meinten 25,1 Prozent wären zu viel, auf der anderen Seite 75.000 Euro zu wenig. Kein Deal für Schimmel-Dry.

Lernerlebnis-App bei „2 Minuten 2 Millionen“

Der nächste bei „2 Minuten 2 Millionen“ war Lukas Snizek von QuickSpeech. Er hat eine App entwickelt, die personalisierte Lernerlebnisse für Mitarbeiter ermöglichen und die Einarbeitung von neuen Mitarbeitern fördern soll.

Auf der App werden täglich, personalisierte Trainings zur Verfügung gestellt. Durch „Machine Learning“ und anonymisierte Informationen passt sie dabei Lerninhalte an die Bedürfnisse der Benutzer an und kann auch weitere Lerninhalte erstellen. Die Forderung: 180.000 Euro für zehn Prozent.

1,6 Millionen Euro Bewertung

QuickSpeech hatte bereits eine Investmentrunde hinter sich – bei einer Bewertung zu 1,6 Millionen Euro. Jene wäre seit dem Investment gestiegen, da man in den letzten sechs Monaten die Useranzahl von 2.700 auf 7.000 steigern und acht neue b2b-Kunden gewinnen konnte. Jetzt suche man einen strategischen Partner für den Rollout nach Deutschland.

Nach dem Pitch erfuhren die Investoren, dass das Startup zurzeit der Aufzeichnung rund 27.000 Euro Umsatz machen würde.

Maderthaner nannte den gesamten Auftritt „ultraschlüssig“, allein der Name würde da aber „herausbrechen“ und einen schwer fassbaren Zusammenhang zum Produkt haben. Haselsteiner stieg wie erwartet aus. Auch Schütz blieb mit lobenden Worten ohne Angebot. Hinteregger sah für das Startup noch einen weiten weg und wollte nicht mitmachen, auch wenn er an einen Erfolg glaube.

QuickSpeech, 2 Minuten 2 Millionen
(c) QuickSpeech – Lukas Snizek von QuickSpeech stellte seine Mitarbeiter-App vor.

Rohla hatte zu seinem Prinzip erklärt, keine digitalen Projekte zu machen. Allein diese Einstellung sei der Grund, warum er nicht investieren möchte. Auftritt Maderthaner: Der Kommunikationsexperte erklärte sich als Fan digitaler Geschäftsmodelle und bot für 25,1 Prozent 200.000 Euro als Cash-Investment plus 200.000 Euro als Sachleistung, um den Außenauftritt und digitalen Vertrieb voranzutreiben. Nach einer kurzen Beratung mit seinem Team kehrte Snizek mit einer Ablehnung zurück. Für sein Startup sei der Vertriebsausbau in der aktuellen Phase wichtiger. Kein Deal für QuickSpeech.

Nackenstütze immer dabei

Der vorletzte bei „2 Minuten 2 Millionen“ war Johannes Kreuzhuber von Bottle Nap. Dabei handelt es sich um eine „Ummantelung“ für runde-zylindrische Gegenstände des täglichen Gebrauchs, die man als Nackenstütze benutzen kann.

Die Bottle-Nap besteht aus einer weichen Füllung und hochwertigem Stoff, der von professionellen Näher:innen einzeln angefertigt wird. Man kann das Produkt bei 30 Grad Celsius waschen. Zudem ist durch den Klettverschluss ein individuelles Anpassen an Gegenständen möglich. Die Forderung: 75.000 Euro für zehn Prozent.

Bottle Nap
(c) Puls 4/Gerry Frank – Die Bottle Nap von Johannes Kreuzhuber soll für gemütliches Power-Napping überall sorgen.

Maderthaner war der erste, der Bottle-Nap ausprobierte und es als angenehm titulierte. Er erfuhr, dass der Soft-Launch des Startups vor kurzem gestartet sei und es bisher einen Umsatz von 5.600 Euro gab.

Haselsteiner meinte, die Bewertung wäre zu hoch, wünschte „alles Gute“ und ging ohne Angebot. Schütz sah es ähnlich. Rohla lobte die Kreativität der Gründer, ging aber auch ohne Offerte. Maderthaner gratulierte zur praktischen Idee, sah aber auch keinen Investment-Case darin. Schlussendlich sagte Hinteregger, der Gründer bräuchte den richtigen Vertriebspartner, er aber wüsste nicht, wie er helfen könne. Kein Deal für Bottle-Nap.

Spermidin bei „2 Minuten 2 Millionen“

Den Abschluss von „2 Minuten 2 Millionen“ bildete Christian Gubik. Der Steirer produziert das Nahrungsergänzungsmittel „jungold“ in Kapselform, das dem Gründer nach als „Mittel ewiger Jugend“ bezeichnet wird. Konkret handelt es sich um Spermidin-Kapseln. Die Forderung des Grazer Startups, das bereits in vier Monaten 120.000 Euro Umsatz erwirtschaften konnte: Ein Euro für zehn Prozent.

2 Minuten 2 Millionen, Jungold
(c) Puls 4/Gerry Frank – Christian Gubik trat mit einer kreativen Idee an die Investoren heran.

Diese Firmenbewertung irritierte die Investoren positiv, die auch erfuhren, dass das Startup mit Laboren und Universitätseinrichtungen an der konstanten Qualitätssicherung durch prozessbegleitende Maßnahmen arbeite. Etwa mit der Med-Uni Wien. Und dass Spermidin nicht etwa aus dem Sperma von Tieren oder Menschen kommt, sondern aus Nahrungsmitteln wie Sojabohnen, Käse, Pilzen und Weizen gewonnen wird.

Der Gaul und das Maul

Äußerst gut gelaunte Juroren zeigten Interesse. Haselsteiner meinte, er habe noch nie so einen Pitch gesehen. Und eigentlich nicht unfair sein wolle, aber einem „geschenktem Gaul schaue man nichts ins Maul“. Der Bau-Herr wusste, dass Gubik einen Partner suchte, der bestimmte Qualifikationen habe. Er solle auf einen Investor zeigen und die Sache wäre erledigt.

Das Bieten beginnt…

Nach einer kurzen „Schmährunde“ im Studio bot Schütz 0,2 Euro für zwei Prozent Anteile. Maderthaner nannte den Pitch kreativ, hatte aber Probleme damit, wie er reagieren sollte. Rohla nannte es genial und dass Gubik damit quasi eine Versteigerung ausgerufen habe. Der Gründer erzählte dann von 500.000 Euro „working capital“, das er als Darlehen brauche.

Hinteregger überbot Schütz und forderte für 5.000 Euro fünf Prozent. Haselsteiner zog sich danach zurück. Rohla bot anschließend gemeinsam mit Katharina Schneider 10.000 Euro für insgesamt zehn Prozent. Plus das Vertriebsnetzwerk von Mediashop. Maderthaner wollte mit 50.000 Euro für 25,1 Prozent einsteigen. Gubik entschied sich für Rohla, Schneider und auch Hinteregger. Deal für jungold.

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© Wirtschaftsagentur Wien | Karin Hackl

Wien hat sich längst einen Namen als pulsierende Kulturmetropole gemacht. Doch die Stadt kann mehr als historische Pracht und erstklassige Lebensqualität bieten: Mit der ViennaUP hat die Wirtschaftsagentur Wien über die letzten Jahre ein dynamisches, dezentrales Startup-Festival geschaffen, das junge Unternehmen aus aller Welt zusammenbringt und ihnen die Chance eröffnet, wertvolle Kontakte zu knüpfen. Letztes Jahr besuchten über 15.000 Teilnehmer:innen aus 90 Nationen das Startup-Festival (brutkasten berichtete).

ViennaUP setzt wieder auf Vielfalt

Die ViennaUP versteht sich als dezentrales Startup-Festival, das über mehrere Tage hinweg in ganz Wien stattfindet. Statt sich auf eine einzige Location zu beschränken, verteilen sich Pitches, Konferenzen, Workshops, Networking-Sessions und Panel-Diskussionen über unterschiedliche Veranstaltungsorte in der gesamten Stadt. Wer durch das bunte Programm streift, merkt schnell: Die Eventvielfalt ist groß – und genau darin liegt die besondere Stärke. Jede und jeder kann sich individuell das Passende aussuchen, um Kontakte zu knüpfen, sich inspirieren zu lassen oder schlicht neue Perspektiven zu gewinnen.

So unterschiedlich die Formate sind, so einheitlich ist das Ziel: Gründungsinteressierte, Startups, Investorinnen und Investoren, Talente sowie Kooperationspartner sollen zielgenau zusammenfinden und voneinander profitieren. Wien beweist damit einmal mehr, dass hier nicht nur Tradition, sondern vor allem ein kreatives, modernes Zukunftsdenken zu Hause ist.

„Minimist“ – KI-gestützte Effizienz für Secondhand-Shops

Ein Paradebeispiel für die internationale Anziehungskraft der ViennaUP ist Stephan Hofmann, Gründer des Wiener Startups Minimist. Geboren mit Wiener Wurzeln in Neuseeland, hat er bereits in Schweden und den USA gelebt, bevor er sich in Wien niederließ, um seine Geschäftsidee voranzutreiben. „Von Anfang an wollten wir nicht nur in Österreich präsent sein“, betont Hofmann im Gespräch mit brutkasten. „Wir haben internationale Kundinnen und Kunden im Blick und bauen ein global skalierbares Software-as-a-Service-Produkt auf.“

(c) Minimist

Doch was genau macht Minimist? Das Startup entwickelt eine KI-basierte Plattform, die besonders den Secondhand-Sektor revolutionieren will. Mithilfe intelligenter Bilderkennungstechnologie lassen sich Kleidungsstücke und andere Produkte automatisiert erkennen, kategorisieren und sogar textlich beschreiben. Dadurch sparen Verkäufer:innen – egal ob in Secondhand-Shops, Wohltätigkeitsorganisationen oder private Nutzer:innen auf Vinted & Co. – enorm viel Zeit (brutkasten berichtete).

Dass Wien hierfür eine solide Basis bietet, zeigten nicht zuletzt die Erfolge während seiner ersten Teilnahme an der ViennaUP. Gleich bei einem der Programmpunkte lernte Hofmann seinen ersten Business Angel, Sebastian Sessler, kennen, der gemeinsam mit weiteren Investor:innen in Minimist investierte. „Ich habe gepitcht, Leute waren interessiert, und plötzlich standen wir mitten in konkreten Gesprächen über eine Investition“, erinnert er sich.

Rückblick: Vom Entdecken zum Durchstarten

Der Grundstein dieser Erfolgsgeschichte wurde 2024 bei Events wie dem Inside-Out-Summit gelegt – einem der vielen Programmpunkte im Rahmen der ViennaUP. Dort hatte Minimist die Gelegenheit, sich zu präsentieren, während Investor:innen und Branchenexpert:innen gezielt nach vielversprechenden Ideen Ausschau hielten. Die „immer offene Tür“ ist laut Hofmann das größte Plus der ViennaUP. „Wenn man mit einer guten Geschichte anreist und bereit ist, mit möglichst vielen Menschen zu sprechen, entstehen fast immer spannende Gelegenheiten“, erklärt er.

Inzwischen ist Minimists Plattform live und verzeichnet erste Kund:innen, die damit ihre Artikel effizient online stellen. „Wir sind zwar ein österreichisches Unternehmen, aber wir denken von Tag eins global“, fasst Stephan zusammen. Erst Anfang April schloss sich zudem Uptraded-Founderin Anna Greil dem Startup als Co-Founderin an (brutkasten berichtete).

„Fermentful“ aus Lettland nutzte ViennaUP

Dass das Wiener Startup-Ökosystem längst nicht nur Wiener Startups begeistert, zeigt auch Anda Penka aus Riga, Co-Founderin von Fermentful. Das Unternehmen hat sich auf fermentierte Buchweizen-Drinks spezialisiert – eine gesunde, vegane und glutenfreie Alternative, die zugleich umweltfreundlich produziert wird. Ziel ist, das volle Potenzial der Buchweizenpflanze auszuschöpfen und ein nährstoffreiches Getränk zu kreieren, das in Lettland bereits sehr erfolgreich vertrieben wird. Mittlerweile ist Fermentful sogar in Billa-Plus-Filialen in ganz Österreich erhältlich – ein wichtiger Schritt, um den österreichischen Markt zu erschließen.

(c) Fermentful

Penka war Teil des Vienna Startup Package 2024 und nutzte diesen Aufenthalt, um das riesige Ökosystem kennenzulernen. „Letztes Jahr habe ich bei Impact Days in der Hofburg, den Coffee House Sessions, dem Connect Day sowie bei Lead Today. Shape Tomorrow mitgemacht. Es war toll, gleich an mehreren Orten und Formaten teilzunehmen.“ Dieses Jahr legt sie noch eine Schippe drauf: „Wir planen, beim INSIDE OUT Summit, dem CEE Innovation Forum und ‚Venture Built by HiQ Connect‘ dabei zu sein.

(c) Fermentful

Außerdem gibt es am Karlsplatz, der ViennaUP-Homebase, eine Fermentful-Präsentation und Verkostung. Diese findet am 12. Mai von 18 bis 20 Uhr statt. „Wir freuen uns, unsere Produkte diesmal in Wien vorzustellen und die großartige FoodTech-Community kennenzulernen“, erklärt Penka.


Tipp der Redaktion:

Die Homebase am Karlsplatz ist der zentrale Meeting-Spot von ViennaUP und bietet dir inmitten des pulsierenden Stadtlebens eine entspannte Networking-Oase. Unter schattigen Bäumen mit Blick auf die imposante Karlskirche kannst du hier neue Kontakte knüpfen und die Wiener Lebensart hautnah erleben. Zudem wird es in diesem Jahr auch wieder die beliebten Coffee House Session geben. Mehr darüber könnt ihr hier erfahren.

© Wirtschaftsagentur Wien | Philipp Lipiarski

Der Vienna Planet Fund Brunch

Nach dem erfolgreichen Debüt 2024 ist Minimist bei der ViennaUP 2025 nun als Role Model mit an Bord. Insbesondere beim Vienna Planet Fund Brunch – einem Programmteil, der von der Wirtschaftsagentur Wien initiiert wird – soll gezeigt werden, wie Startups mit Nachhaltigkeitsfokus erfolgreich agieren können. „Wir sprechen auf Panels darüber, wie sich Impact-Initiativen finanzieren lassen und welche Hürden es bei zirkulären Geschäftsmodellen gibt“, so Hofmann. „Wien ist dafür ideal: Die Stadt hat ein klares Bekenntnis zu nachhaltiger Innovation.“

Netzwerken leicht gemacht: So kann man die ViennaUP für sich nutzen

Sowohl Hofmann als auch Penka heben das dezentrale Konzept der ViennaUP als großen Vorteil hervor. „Man entdeckt dabei nicht nur die verschiedenen Schauplätze, sondern vor allem eine beeindruckende Vielfalt an Formaten“, sagt Penka. „Von Pitches über Workshops bis hin zu abendlichen Get-togethers ist für jede Phase eines jungen Unternehmens etwas dabei. Wer offen ist, sich einzubringen und mit möglichst vielen Leuten ins Gespräch zu kommen, kann enorm profitieren.“

Hofmann empfiehlt insbesondere, sich einen gut strukturierten Event-Kalender zu erstellen: „Vorab planen, wo man pitchen oder ausstellen will, und gezielt auf potenzielle Investor:innen oder Kooperationspartner:innen zugehen. Und noch ein Tipp vom Gründer: Eine Live-Demo – selbst eine kurze – kann den Unterschied machen. Was man visuell zeigt, bleibt länger in Erinnerung.“

Internationales Mindset trifft Wiener Charme

Als dezentrales, aber dennoch lockeres Festival bietet die ViennaUP eine Plattform, auf der Hightech- und Impact-Initiativen, AI-Startups, FoodTech-Unternehmen, Investoren und Corporates ohne steife Messestimmung zusammenkommen können. „Das ist nicht vergleichbar mit den riesigen Konferenzen wie Slush“, meint Stephan. „Die ViennaUP ist familärer, verteilt sich über mehrere Tage und mehrere Locations. Das hat den Vorteil, dass man nicht komplett erschöpft wird wie bei einer gigantischen Messe.“

Für Gründer:innen, die mit dem Gedanken spielen, Wien näher kennenzulernen, ist die ViennaUP ein idealer Einstieg. „Man spürt den Tatendrang förmlich in der Luft“, so Penka. „Ich freue mich vor allem darauf, unser Netzwerk zu festigen und neue Impulse für unsere Produktentwicklung einzusammeln.“

Jetzt über ViennaUP informieren und rechtzeitig Teilnahme planen

Egal, ob du gerade auf der Suche nach Investments, Business Angels, KooperationspartnerInnen oder einfach nach inspirierendem Austausch bist – die ViennaUP ist ein absolutes Must-Go-Event im europäischen Startup-Kalender. Plane jetzt rechtzeitig deine Teilnahme. Alle Infos dazu findest du hier.

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